Schadstoffe gefundenStadt Köln saniert verseuchten Ascheplatz

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Die MTV-Vorstandsmitglieder Holger Dahlke (l.) und Jens Grütter freuen sich, dass der Sportplatz bald wieder zur Verfügung steht.

Die MTV-Vorstandsmitglieder Holger Dahlke (l.) und Jens Grütter freuen sich, dass der Sportplatz bald wieder zur Verfügung steht.

Buchheim – Die Aktiven des MTV Köln 1850 können ab Ende dieses Jahres mit einer weiteren Möglichkeit rechnen, sich sportlich zu betätigen. Dann nämlich wird ein Ascheplatz der Sportanlage Herler Ring, der wegen seiner Belastung mit dem giftigen Kieselrot jahrelang nicht nutzbar war, von der Stadt saniert. Der MTV ist Mieter dieser Anlage. Das beschloss die Bezirksvertretung Mülheim einhellig bei ihrer jüngsten Sitzung.

Belastung schon länger bekannt

Zwar war die Belastung nach Aussage von Vorstandsmitglied und Geschäftsführer des MTV, Holger Dahlke, schon länger bekannt, doch hatte die Stadt 2017 erneut ein Gutachten in Auftrag gegeben. Das ausführende Ingenieurbüro stellte dabei Dioxine und Furane in der Oberflächenbefestigung des Platzes fest, deren Konzentration die zulässigen Grenzwerte überschreitet. Die Fläche macht aktuell einen verwilderten Eindruck. Dahlke: „Der Platz war zwar nicht gesperrt, doch haben wir ihn im Wissen darum, dass er belastet ist, nicht mehr genutzt und kaum pflegerische Arbeiten an ihm vorgenommen.“ Damit habe der Verein warten wollen, bis das Gift entsorgt ist.

Sanierung im Herbst

Nachdem klar war, dass eine Sanierung erforderlich ist – allein um gesundheitlichen Gefahren vorzubeugen – entschied sich die Stadt noch in diesem Herbst mit der Sanierung zu beginnen. Dabei sollen die belasteten Schichten abgetragen und entsorgt werden. Im Anschluß wird die Sportanlage wiederhergestellt. Die Sanierung wird insgesamt etwa 24800 Euro kosten. Die Mittel dafür stellt die Stadt aus eigens gebildeten Rücklagen zur Verfügung.

Toxische Stoffe als Nebenprodukt

Dioxine/ Furane sind geruchlose, weiße, reaktionsträge Feststoffe. Sie sind das Nebenprodukt von chemischen Prozessen. Einer dieser chlororganischen Verbindungen hat als „Seveso-Gift“ traurige Berühmtheit erlangt. Sie reizen die Atemwege, die Augen, die Haut und bauen sich in der Umwelt kaum ab. (red)

Vor der Sanierung diente die Fläche als Bolzplatz. Der MTV möchte sie aber künftig nicht nur als solche nutzen. „Wir denken an eine Multifunktionsanlage für verschiedene sportliche Aktivitäten“, betont der Geschäftsführer. Darum habe man der Stadt auch eindeutig zu verstehen gegeben, dass der Verein keinen Kunstrasen auf diesem Areal wolle.

Der Sportverein hat bereits ein Unternehmen gefunden, das die Kieselrotsanierung und den Neubau der Anlage ausführen soll. Das Umweltamt übernimmt im Auftrag des Sportamts die Bauüberwachung

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