Teil der Geschichte DünnwaldsDas historische Gasthaus Walkmühle droht zu verfallen

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Das ehemalige Gasthaus Walkmühle verfällt zusehends.

Dünnwald – Das frühere Ausflugslokal Walkmühle verfällt zusehends. Nachdem die Gaststätte 2006 nach einigen Pächterwechseln endgültig geschlossen wurde, liegen das Hauptgebäude, der dazugehörige bereits 1990 geschlossene Viktoria-Saal und das Grundstück brach. Dem historisch interessierten und ehemals in der Nachbarschaft lebenden Manfred Grimm gefällt das nicht. Er will wissen, was mit der Immobilie geschehen soll. „Es handelt sich um ein sehr altes Gebäude, das in der Geschichte Dünnwalds eine wesentliche Rolle spielte“, betont er.

In dem Restaurant wurde nie eine Mühle betrieben. Die stand auf der gegenüberliegenden Straßenseite am Mutzbach und wurde bereits im Jahr 1355 erbaut. Die Mühle befand sich damals im Besitz der Hauses Haan. Da es keine Genehmigung als Getreidemühle gab, wurde sie mit einem Hammerwerk zur Bearbeitung von Leinen eingesetzt – daher die Bezeichnung Walkmühle.

Hobbyhistoriker Manfred Grimm kümmert sich seit 2011 um die Walkmühle

Das Gasthaus muss Anfang bis Mitte des 17. Jahrhunderts eröffnet worden sein. Grimm: „Jedenfalls gab es einen ersten Wirt namens Andreas, der 1683 im Alter von mehr als 80 Jahren verstarb.“ Nachfolger wurde dessen Sohn Anton, der auch „Walkmüller“ genannt wurde. In den folgenden Jahrhunderten wechselten mehrere Pächterfamilien. Grimm: „Die Gastwirtschaft mit einem schönen Biergarten und der Viktoria-Saal waren in Dünnwald sehr beliebt.“

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Die „Restauration“ um das Jahr 1900.

Der Hobbyhistoriker kümmert sich seit 2011 um das Lokal: „Damals habe ich mit anderen geschichtlich Interessierten bei der Stadt erstmals nach den Grundstücksverhältnissen erkundigt. Dabei kam ans Tageslicht, dass der letzte Eigentümer Brück das Anwesen an eine Baugesellschaft verkauft hatte.“ Die wiederum habe geplant, auf dem Gelände Wohnungen zu errichten. Ein Bauantrag sei gestellt worden und im Jahr 2015 auch mit vorbereitenden Arbeiten im Freigelände durchgeführt. Doch mehr sei bislang nicht geschehen.

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Weil sich die leerstehenden Gebäude immer mehr zu einem Abenteuerspielplatz für Kinder und Jugendliche entwickeln, hat sich Manfred Grimm, in Abstimmung mit der Nachbarschaft, im vergangenen Februar erneut an die Stadt gewandt und um erneute Einsichtnahme in der Grundstücksakte gebeten. Doch getan hat sich bisher weiterhin nichts. 

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