Neue DefinitionWeniger Grünanlagen in der Stadt? Köln in der Statistik-Falle

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Weg am Decksteiner Weiher. 

Köln – Die Meldung der Landesstatistikbehörde it.NRW hatte vor einigen Tagen für Wirbel gesorgt: Zwischen 2016 und 2020 hat Köln 332 Hektar an Grünanlagen, also etwa Parks oder Spielplätze, verloren – so viel wie kaum eine andere Kommune des Landes. Auch der „Kölner Stadt-Anzeiger“ berichtete darüber unter Berufung auf eine Nachrichtenagentur. Doch offenbar ist der Rückgang auf eine neue Art der statistischen Erfassung von Grünflächen zurückzuführen.

„Vor Ort und in der realen Welt hat sich nichts verändert“, versichert die Stadtverwaltung. Seit 2016 werden die Flächen bundesweit nach und nach im „Amtlichen Liegenschaftskataster-Informationssystem“ (Alkis) erfasst. Dabei wurde manche Flächen neuen Definitionen zugeordnet – ohne, dass sich ihre Gestalt verändert hat. Die Stadtverwaltung erklärt das am Beispiel der Parkfläche um den Decksteiner Weiher im Äußeren Grüngürtel. Bis 2019 war der Bereich um den Weiher „Park“. Dann wurden für einige Teile des Areals die Nutzung „Laubholz“ festgelegt, die daraufhin nicht mehr zu Grünanlagen, sondern zum Wald gerechnet wurden. „Die Verringerung der Parkfläche bei gleichzeitigem Anstieg der Waldfläche ist also auf die Veränderung der Erfassungsmethodik im Alkis zurückzuführen“, erläutert die Stadt. Insgesamt ist nach Zahlen der Stadtverwaltung, die sich ebenfalls auf Alkis stützen, die Fläche der Grünanlagen von 2019 bis 2020 um gut 300 Hektar zurückgegangen, die der Waldflächen hat im selben Zeitraum dagegen um gut 300 Hektar zugenommen. Auch an Wasserflächen gibt es einige Hektar mehr.

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In ganz Köln stellen die Landesstatistiker für 2020 3089 Hektar Grünanlagen wie Parks fest. Damit stellen sie fast 75 Prozent der insgesamt 4122 Hektar aller Grünflächen in der Stadt. Den zweitgrößten Anteil an den Grünflächen haben die Sportanlagen mit 855 Hektar (20,7 Prozent).

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