„Ein Nadelöhr weniger“Die neue Leverkusener Rheinbrücke wirkt sich auf den Verkehr in Köln aus

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Der Verkehr ist freigegeben. Am Nachmittag des 4. februar wurde die Leverkusener Autobahnbrücke freigegeben. Foto: Ralf Krieger

Die neue Leverkusener Rheinbrücke sorgt für leichte Entspannung auf den Autobahnen rund um Köln. Foto: Ralf Krieger

Vor allem auf der A1 hat sich die Lage zwischen Burscheid und dem Kreuz Leverkusen deutlich entspannt. Zu langen Lkw-Staus kommt es nur noch selten.

Die Zahl der Staus auf dem Kölner Autobahnring hat sich nach der Freigabe des ersten Neubauteils der Leverkusener Rheinbrücke um fast die Hälfte reduziert. Das geht aus einer Auswertung der Verkehrsleitzentrale Leverkusen hervor.

Die Anzahl ging um 51 Prozent, die Gesamtdauer um 46 Prozent und die Gesamtlänge um 47 Prozent zurück. Um eine Vergleichbarkeit herzustellen, haben die Mitarbeiter der Verkehrsleitzentrale einzelne Wochen aus November und Dezember 2023 als Stichproben gezogen und die Zahlen den ersten drei Wochen im Februar gegenübergestellt. Das Ergebnis habe aber nur einen vorläufigen Charakter. Inwieweit die Zahlen repräsentativ sind, lasse sich erst im langfristigen Vergleich erkennen.

Auch der ADAC Nordrhein hat erste Zählungen vorgenommen und dabei die Woche nach Karneval und die Ergebnisse mit der gleichen Woche im vergangenen Jahr verglichen. Danach haben sich auf der A3 zwischen dem Kreuz Leverkusen und Köln-Dellbrück keine Veränderungen ergeben. Auch im Zulauf auf das Heumarer Dreieck sind wegen der dortigen Baustellen kaum Entspannungseffekte eingetreten.

LKW-Rückstau merklich verringert

Hingegen hat sich die Lage auf der A1 in Fahrtrichtung Koblenz zwischen Burscheid und dem Leverkusener Kreuz merklich entspannt. „Der Lkw-Rückstau auf dem rechten Fahrstreifen, an dessen Ende es immer wieder zu Unfällen gekommen ist, hat sich merklich verringert“, sagt ADAC-Sprecher Thomas Müther. Das sei ein eindeutiges Indiz, dass die neue Rheinbrücke für eine Entlastung sorge. Auch die Gefahrenstelle kurz vor dem Leverkusener Kreuz mit parkenden Lkw auf dem an dieser Stelle sehr breiten Standstreifen gebe es nicht mehr.

„Wir haben endlich ein Nadelöhr weniger“, so Müther. Wie sich der Verkehr auf dem Kölner Ring entwickeln wird, lasse sich noch nicht beurteilen. In Fahrtrichtung Dortmund sei auf der A1 die Verkehrsdichte zwischen den Kreuzen Köln-Nord und Leverkusen-West nahezu gleichgeblieben. Dort habe sich der Lkw-Anteil deutlich erhöht.

Verkehrslage Richtung Köln hat sich entspannt

Auch nach Angaben der WDR-Verkehrsredaktion hat sich die Verkehrslage in den vergangenen vier Wochen zumindest im Zulauf von Dortmund Richtung Köln der A1 zwischen Burscheid und dem Kreuz Leverkusen etwas entspannt.

Auch wenn sich die Anzahl der Staus mit 250 Treffern kaum verändert habe, fließe der Verkehr besser ab, weil Lkw-Fahrer nicht mehr gezwungen seien, im Leverkusener Kreuz auf die A3 abzubiegen. Das seien aber nur erste Hinweise. Für eine genaue Analyse sei der Zeitraum einfach zu kurz. Im Vergleich zu 2019 – dem letzten Jahr vor der Corona-Pandemie, gebe es heute aber nur noch halb so viele Staus in diesem Abschnitt. Der Kölner Ring sei wegen der vielen Einflussfaktoren durch andere Baustellen nur sehr schwer zu untersuchen.

Die Aufhebung der Brückensperrung für Lkw habe aber offenbar positive Auswirkungen auf die Ausweichroute, die von Wuppertal-Nord über die A46 und die A57 über Düsseldorf und die Fleher Brücke Richtung Köln führe. Der lange Lkw-Stau von Hagen-Nord bis zum Kreuz Wuppertal-Nord sei verschwunden, auch auf der A46 sei im Bereich Wuppertal-Oberbarmen ein leichter Rückgang der Staus von 226 auf 190 in den vergangenen vier Wochen im Vergleich zum Vorjahr festzustellen.

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