Die tiefen Dehnungsfugen der neuen Leverkusener Brücke waren für Radfahrer nicht nur ein Ärgernis, sondern stellten auch ein erhebliches Verletzungsrisiko dar. Abdeck-Bleche schaffen nun Abhilfe.
Köln-MerkenichMehr Sicherheit für Radfahrer auf Leverkusener Brücke

Die Dehnungsfugen wurden mit Blechen abgedeckt, die Überfahrt mit dem Rad ist nun deutlich ungefährlicher.
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Seit Beginn des vergangenen Jahres steht die neu errichtete Leverkusener Rheinbrücke den Verkehrsteilnehmern wieder zur Verfügung – nicht nur dem motorisierten Fernverkehr der A1, sondern auch dem Fuß- und Radverkehr zwischen den beiden Rheinufern. Die kurze Verbindung zwischen Leverkusen und dem Kölner Bezirk Chorweiler wird von Anwohnern beider Seiten rege genutzt, etwa von Berufspendlern zwischen beiden Städten, die dadurch auf ihr Auto verzichten können oder von Merkenichern, die die Einkaufsmöglichkeiten auf der anderen Rheinseite nutzen.
Doch auch wenn die neue Wegeverbindung deutlich breiter ist als die der alten Brücke, waren Radfahrende dennoch alles andere als glücklich. Grund für Frust lieferten die Dehnungsfugen der Brücke, die sich quer über den Weg zogen – denn diese bildeten so tiefe Rinnen, dass Radfahrer vor den Fugen abbremsen mussten, wollten sie unangenehme Schläge, Schäden oder gar Verletzungen vermeiden. Die Schwellen auf dem Brückenweg stellten so eine unverhältnismäßig große Gefahr dar.
Sicherer radeln auf Leverkusener Brücke – Bleche entschärfen Stolperfallen
Auch Mattis Dieterich, Co-Vorsitzender des SPD-Bezirksverbands in Chorweiler und Vorsitzender des Ortsvereins Worringen, nutzt die Brücke regelmäßig als Radfahrer und kann daher aus eigener Erfahrung berichten. „Viele Menschen haben sich über die gefährlichen Dehnungsfugen geärgert, völlig zurecht. Da bekommen wir einen neu gebauten Radweg und direkt wieder ein Sicherheitsproblem“, sagt er. „Das kann nicht der Maßstab sein, wenn wir Menschen aufs Rad bringen wollen. Radverkehr braucht Sicherheit, Planbarkeit und gute Qualität“.
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Gemeinsam mit dem Bürgerverein Merkenich, dem ADFC Köln, sowie den Parteifreunden der SPD Leverkusen hatte Dieterich mit der zuständigen Autobahn GmbH Kontakt aufgenommen und sich für eine Verbesserung der Bedingungen eingesetzt. Ende Juni waren ihre Bemühungen schließlich von Erfolg gekrönt: In die Vertiefungen wurden schützende Bleche und Matten eingesetzt, die eine Fahrt ohne gefährliche Erschütterungen ermöglichen. Diese sollen als Übergangskonstruktion dienen, bis eine dauerhaftere Lösung gefunden ist.
Die Autobahn GmbH habe sich in der Sache sehr entgegenkommend gezeigt, sagt Dieterich anerkennend. Dennoch: Der ganze Vorgang zeige eine Lücke im Regelwerk für den Bau von Autobahnbrückenbauwerken auf, meint Dieterich. „Radwege und Dehnungsfugen, das ist ein Konflikt, der dort schlicht nicht bedacht ist“, sagt er.