Komödie „Say hello to Ulla“Berufsschüler zeigen ihren Abschlussfilm erstmals im Kino im Kölner Mediapark

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Die Abschlussklasse der Kaufleute für audiovisuelle Medien dreht ihren eigenen Film. An diesem Tag laufen die Arbeiten in Erftstadt-Gymnich.

Die Abschlussklasse der Kaufleute für audiovisuelle Medien dreht ihren eigenen Film. An diesem Tag laufen die Arbeiten in Erftstadt-Gymnich.

20 angehende Medienkaufleute haben als Schul-Abschlussprojekt ihren eigenen Film, „Say hello to Ulla“, umgesetzt. Gezeigt wird er im Cinedom. 

Die Atmosphäre am Set ist sehr geschäftig. Die Teams von Licht- und Tontechnik werkeln mit ihrer Ausrüstung daran, die Filmszene optimal einzufangen. Die Kameraleute bringen sich in Position, die Hauptdarstellerin überfliegt auf der Eingangstreppe vor der Haustür noch einmal kurz ihren Text. Ein Motorroller, der zur Szenerie gehört, wird auf den Hof des kleinen Hauses im Kölner Umland geschoben. Und auch im Gebäude selbst herrscht reger Betrieb; in der Küche ist Verpflegung für die Crew aufgebaut, überall liegen Leitungen und Kabel. Doch bald hat es die Abschlussklasse des Joseph-DuMont-Berufskollegs geschafft: Ihr Film ist so gut wie im Kasten. Nach dem Schnitt und Schlusskorrektur steht der Premiere am 14. März im ganz großen Kinosaal im Cinedom nichts mehr im Wege. 

Zum ersten Mal wird der Film der Berufskollegsklasse im Kino gezeigt

Die Generationen-Komödie „Say hello to Ulla“ ist das diesjährige Abschlussprojekt der Kaufleute für audiovisuelle Medien am Joseph-DuMont-Berufskolleg. Die Berufsschülerinnen und -schüler haben die Aufgabe, ein Filmprojekt in Eigenregie zu stemmen – vom Schreiben der Story und des Drehbuchs über sämtliche organisatorische Arbeiten, die Besetzung der Rollen, die Rekrutierung von technischen Helfern, die Schlussbearbeitung und vieles mehr. Das Filmprojekt hat Tradition am Kolleg, es ist das 23. insgesamt. Zum ersten Mal findet die Premiere des fertigen Films im Kino im Mediapark statt. 

Viele junge Leute stehen mit Mikrofonen und Kamerawagen vor einem Haus.

Thema des Films ist eine ungewöhnliche Großmutter-Enkel-WG. An diesem Tag finden die Dreharbeiten in Erftstadt-Gymnich statt.

„Mit dem Film gehen wir auf die Frage ein, wann man die beste Zeit des Lebens hat“, erläutert Janine Beileke, Schülerin aus der Abschlussklasse der Medienkaufleute. „Diese kann nämlich auch noch im Alter sein. Wir wollen mit dem Vorurteil aufräumen, dass die schönste Zeit in den jungen Jahren sein muss, und im Alter das Leben quasi aufhört.“

Ein kurzer Ausschnitt aus der Handlung: Eine Seniorin zieht bei ihrem Enkel ein. Nach anfänglicher Skepsis und „Kulturschock“ lässt sie sich auf das Abenteuer ein, erlebt  mit ihm und seinem Freundeskreis neue Dinge. Sowohl Großmutter als auch Enkel profitieren von der Mehrgenerationen-WG. „Es geht um Lebensfreude, um Aktivitäten, auch um Sexualität“, verrät Beileke. „Wir wollen zeigen, dass man sozusagen jung sein kann, auch wenn man schon weit über 70 ist.“

Der Dreh fand in Köln, Rösrath und Monheim statt 

An diesem Tag ist das Team für seine Dreharbeiten in Erftstadt-Gymnich, in und vor dem früheren Haus eines mit 92 Jahren verstorbenen Mannes, das derzeit zum Verkauf steht. Der Drehort ist ideal; drinnen wirkt es mit den alten Möbeln, dem Einrichtungs-Klimbim und der betulich-behaglichen Atmosphäre der Räume in der Tat wie früher „bei Oma und Opa“. „Ein nettes Ehepaar war sofort bereit, uns für eine Woche die Schlüssel zu überlassen“, so Beileke.

Weitere Drehorte lagen in Ehrenfeld und Höhenhaus sowie in Rösrath-Forsbach und Monheim. Die Mitglieder des Abschlussjahrgangs waren vor allem im Hintergrund aktiv, nicht primär vor der Kamera – allenfalls als Komparsen, um eine Filmszene mit Leuten zu füllen. „Schon Mitte 2023 ging es los, als wir mehrere Film-Ideen gegeneinander antreten ließen“, erklärt ein Schüler. 

„Wir haben natürlich nur ein ganz kleines Budget. Ohne externe großzügige Hilfe ging es nicht“, betont die Berufsschülerin. Etliche Mitwirkende aus den Ausbildungsbetrieben, aber auch von extern, unterstützen das Projekt. Ebenfalls herausfordernd sei es gewesen, die Darsteller zu finden, für Kostüme, Unterkunft und Verpflegung zu sorgen und rechtzeitig alle Drehgenehmigungen einzuholen. Schnell wird klar: An solch einem Filmprojekt hängt noch viel mehr dran, als man denkt.

„Es herrscht eine Super-Dynamik am Set, die Zeit vergeht wie im Flug“, resümiert Jung-Schauspieler Roberto, der im Film die Rolle des Enkels übernommen hat. „Ich wurde von meinem Agenten angefragt, und ich war schnell dabei – denn ich wusste direkt, dass es ein gutes Ding wird, weil die Leute etwas können und hochqualifiziert arbeiten. Ich bin beeindruckt, mit welch großem Einsatz sie hier arbeiten uns sich um uns kümmern.“  


„Say hello to Ulla“ feiert am Donnerstag, 14. März, um 18 Uhr im Cinedom Premiere. Karten kosten 10 Euro.

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