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Kommentar

Hochhaus-Pläne
Die DEVK hat sich die Verärgerung selbst zuzuschreiben

Ein Kommentar von
2 min
So sah der Entwurf für das Hochhaus der DEVK aus.

So sah der Entwurf für das Hochhaus der DEVK aus.

Das Vorgehen der DEVK rund um das geplante Hochhaus hat viele verärgert. Zu Recht, findet unser Autor. 

Die Geschichte rund um das DEVK-Hochhaus ist ein gutes Lehrstück darüber, wie Stadtverwaltung und Stadtrat gegenüber Investoren auftreten sollten, die Druck auf sie ausüben: Ruhig und bestimmt und ohne Angst, dass ein Investor Drohungen wahrmacht.

Das heißt nicht, dass Rat und Stadt kein Interesse daran haben sollten, einen großen Steuerzahler in der Stadt zu halten. Das sollen sie. Gelänge es ihnen nicht, würde das hier an dieser Stelle auch kritisiert.

Verständliche Verärgerung

Doch sie müssen sich auch nicht alles gefallen lassen. Das durchaus breitbeinige Auftreten der DEVK in der Vergangenheit hat in Verwaltung und Politik viele verärgert, „wir haben viel auf die Fresse bekommen“, hieß es unter anderem am Dienstag. Es ist eine verständliche Verärgerung.

Noch vor eineinhalb Jahren nannte DEVK-Chef Gottfried Rüßmann das Bauvorhaben „unerlässlich“, zuvor hatte er überraschend das Hochhaus eine „Kapitalanlagemöglichkeit“ genannt, obwohl anfangs davon die Rede war, dass der Neubau mehr Mitarbeiter beheimaten sollte.

Was passiert auf dem Grundstück?

Und sein damaliger Vorstandskollege Bernd Zens hatte laut eigener Aussage den Glauben an die Stadt verloren und einen Wegzug thematisiert.

Dass sich Rahmenbedingungen ändern, kann passieren. Auch die DEVK kann und soll kein Hochhaus bauen, das sie nicht mehr braucht. Trotzdem muss sie sich nicht wundern, dass ihr Auftreten Menschen verärgert hat. 

Am Dienstag hat das Unternehmen davon gesprochen, im „konstruktiven Austausch“ mit der Stadt zu stehen. Das sind plötzlich ganz andere Töne. Und die sind wohl auch nötig, denn das Grundstück, für das sie nun „alternative Nutzungsformen“ prüfen will, gehört nun mal der Stadt.

Was darauf passiert, bestimmt auch der Rat, an der Stelle sind auch andere Möglichkeiten denkbar. Die DEVK wird vermutlich Überzeugungsarbeit in Teilen der Politik leisten müssen. Das hat sie sich selbst zuzuschreiben.