„Leute sind empört“Kölner Initiative übergibt Petition gegen Schließung der Kliniken in Riehl und Holweide

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Dr. Ralf Unna (Ratsmitglied Grüne. Gesundheitspolitischer Sprecher.), Dr. Walther Klüwer (Inititator der Unterschriftensammlung) und Dr.Vanessa Fux (Initiatorin) auf dem Theo-Burauen-Platz in Köln.

Dr. Ralf Unna (Ratsmitglied Grüne. Gesundheitspolitischer Sprecher.), Dr. Walther Klüwer (Inititator der Unterschriftensammlung) und Dr.Vanessa Fux (Initiatorin) auf dem Theo-Burauen-Platz in Köln.

Die Petition ist übergeben, ihre Initiatoren sind wegen eines möglichen Bürgerbegehrens gegen den Klinik-Beschluss im Austausch mit der Stadt.

Es sind genau 55537 Unterschriften, die die Initiatoren der Petition gegen die Schließung der städtischen Kliniken in Riehl und Holweide am Donnerstagnachmittag an Aufsichtsratschef Ralf Unna (Grüne) übergaben. Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos), die den Ordner mit gesammelten schriftlichen und online abgegebenen Unterzeichnungen ursprünglich entgegennehmen sollte, ließ sich entschuldigen.

Zudem stehen die Akteure aktuell mit der Stadt wegen eines möglichen Bürgerbegehrens gegen die Ratsentscheidung vom 26. Juni zur Zusammenlegung der städtischen Kliniken in Austausch. Die Stadt erstellt derzeit die Kostenschätzung für das Begehren. Beides bestätigte ein Stadtsprecher auf Anfrage. Damit könnte der Protest gegen die Entscheidung in eine rechtlich relevante Form übergehen.

Petition soll auf Missstand aufmerksam machen

Bei einer Kundgebung, die am Donnerstagnachmittag vor dem Rathaus stattfand, forderten rund 80 Gegner und Gegnerinnen der geplanten Maßnahmen eine Sanierung der städtischen Krankenhäuser an den aktuellen Standorten statt Umzug und Zusammenlegung nach Merheim. Mit der Petition wollen die Initiatoren auf den aus ihrer Sicht drohenden Missstand aufmerksam machen, von dem bislang dennoch zu wenig Anwohner und Anwohnerinnen wüssten, wie der Nippeser Hausarzt Walter Klüwer bemängelt.

„Die Leute erfahren das von uns und sind empört“, sagt der Mitinitiator der Petition. Auf den Märkten beispielsweise hätten sich Interessierte an den Ständen der Unterschriftensammler getummelt. Am 26. August seien allein auf dem Nippeser Samstagsmarkt 575 Unterzeichnungen innerhalb von vier Stunden gesammelt worden.

Unmut bei Patientinnen und Patienten

Doch von der Schließung der Kliniken sei nicht nur die direkte Umgebung der Kinderklinik, der Kölner Norden, betroffen. Auch bei Patienten und Patientinnen außerhalb von Köln würden die Planungen für Unmut sorgen. „Das kann ambulant nicht aufgefangen werden“, so Klüwer, der die Umzugspläne als „Fiktion“ deklariert.

Ralf Unna hingegen verteidigte den mit großer Mehrheit gefassten Beschluss zur Zusammenlegung der Kliniken in Merheim bei der Überschriftenübergabe. „Wir haben kein Personal, um weiterhin drei Standorte zu betreiben", sagte er. (jla)

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