Erste Fotos und VideosElefantenbaby im Kölner Zoo geboren – jetzt steht auch das Geschlecht fest

Lesezeit 4 Minuten
Der Babyelefant mit zwei erwachsenen Tieren

Nachwuchs bei den Elefanten im Kölner Zoo

Ein Elefantenbaby ist im Kölner Zoo geboren worden. Über den Namen soll in der kommenden Woche entschieden werden.

Im Schutz mehrerer Elefantenkühe unternimmt das kleine Elefantenbaby, das in der Nacht zu Mittwoch (14. Juni) im Kölner Zoo zur Welt gekommen ist, seine ersten Gehversuche. Das Trinken bei Mama „Bindi“ klappt schon ganz gut. Das Jungtier tapst weiter, liegt plötzlich am Boden.

Die Beine des Asiatischen Elefanten sind noch sehr wacklig, aber anders als Menschen versuchen sich neu auf die Welt gekommene Dickhäuter schon nach drei Minuten im Laufen. Das noch namenlose Baby ist bereits das 13., das in Köln geboren wurde.

Kölner Zoo: Elefanten-Mutter war Erstgebärende

„Die Geburt fand wieder in der Gruppe statt. Mutter und Jungtier sehen fit aus“, berichtet Zoodirektor Professor Theo Pagel. Das ist nicht selbstverständlich, Elefantenkühe haben schließlich eine Tragzeit von rund zwei Jahren. Außerdem ist die Mutter Erstgebärende. Aber Pagel sagt: „Sie hat es allem Anschein nach toll gemacht. Ihr hat sicher dabei geholfen, dass sie in unserer großen Kölner Herde bereits viele Geburten beobachten konnte.“

Die Geburt hatte sich seit zwei Wochen angebahnt: „Wir hatten zweimal einen Fehlalarm. Gestern konnte man dann auf der Kamera eindeutig sehen, dass es jetzt losgehen wird. Am Dienstagabend habe ich dann mit meiner Kollegin Frau Wallner telefoniert und beschlossen, dass wir sofort herüberfahren. Als wir im Zoo ankamen, war das Jungtier gerade geboren.“

Kölner Zoo: Das Jungtier ist weiblich

Am Mittwoch vermeldete der Zoo, dass das Geschlecht des Tieres erst bekanntgegeben werden kann, wenn es das erste Mal Urin absetzt. Am Freitagmorgen haben die Tierpflegerinnen und Tierpfleger das Geschlecht eindeutig bestimmt. Es handelt sich um ein weibliches Tier, eine Elefantenkuh. Für den Zoo macht es einen Unterschied, ob es sich um ein männliches oder ein weibliches Tier handelt. Kurz nach der Geburt sagte Revierleiterin Ingrid Wallner: „Schöner wäre es für uns, wenn es ein weibliches Jungtier wäre, weil es den Vorteil hat, dass es in der Herde verbleiben kann und wir eine gewachsene Mutterfamilie aufziehen können. Das wäre für die Herdenstruktur am besten.“

Ein Bullenkalb wäre nach sechs bis zehn Jahren von der Gruppe ausgestoßen werden. Der Zoo hätte sich dann von dem Tier trennen und in eine reine Bullenhaltung abgeben müssen. Damit wäre die Erhaltungszucht in Gefahr gewesen.

Vater des Jungelefanten ist der 24-jährige „Sang Raja“. Dieser lebt auf Empfehlung des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms für Asiatische Elefanten seit vergangenem Jahr im Zoo von Pont-Scorff an der französischen Atlantikküste. „Bindis“ Mutter „Shu Thu Zar“ hingegen lebt im Kölner Zoo und ist nun erstmals Großmutter geworden. Ingrid Wallner, Revierleiterin des Elefantenparks im Kölner Zoo, erzählt: „Wir fahren ein Erhaltungszuchtprogramm im Zoo, und da ist jedes Jungtier natürlich wichtig.“

Im Kölner Zoo leben nun zehn Elefanten

Der 2004 eröffnete und rund zwei Hektar große Elefantenpark beherbergt in Köln nun zehn Tiere. Das Gebäude ist laut Zoo eines der größten Elefantenhäuser in Europa und bauliches Vorbild vieler neuer Elefantenanlagen in aller Welt. Die Elefanten leben hier in ihrem natürlichen Herdenverband. 

2020 kam in Köln mit „Leev Ma Rie“ zuletzt ein Elefantenjungtier zur Welt. „Wir hoffen, dass sich das Neugeborene schnell entwickelt und mit ‚Leev Ma Rie‘ anfangen wird zu spielen. Und dann haben wir wieder einen kleinen Kindergarten bei uns“, freut sich Zoodirektor Pagel über das in Zukunft lebendige Treiben im Elefantenhaus.

Das neue Kölner Elefantenbaby hat schon getrunken

Dem sollte nichts im Wege stehen, der kleine Elefant ist wohlauf. „Das Neugeborene hat schon getrunken, es läuft fit durch die Gegend. Daher gehen wir davon aus, dass alles in Ordnung ist. Dazu wurde das Elefantenbaby gut von der Herde aufgenommen“, führt Revierleiterin Wallner aus. Dies zeige sich auch daran, dass Mutter oder Tante des Babys sofort parat stehen und helfen, sollte das Neugeborene mal hingefallen sein.

Über einen Namen für die Elefantenkuh entscheidet der Zoo aller Vorrausicht nach in der kommenden Woche. Besucherinnen und Besucher des Kölner Zoos dürfen sich freuen: Das Jungtier ist ab sofort im Elefantenpark des Zoos zu sehen. (hma)

KStA abonnieren