Aufgelistet sind die Verdienste der Vorstände aller Unternehmen, an denen die Stadt Köln mit mindestens zehn Prozent beteiligt ist.
Offenlegung der GehälterDas sind die Spitzenverdiener der städtischen Unternehmen in Köln

Rhein-Energie-Chef Andreas Feicht
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Die Vorstände des Energieversorgers Rhein-Energie, der Sparkasse Köln-Bonn und der Kölnmesse gehörten im Jahr 2024 zu den Top-Verdienern bei den öffentlichen Unternehmen der Stadt Köln. Das geht aus dem aktuellen Vergütungsbericht hervor, den die Stadt jährlich veröffentlicht und in dem die Gehälter sämtlicher Vorstände der Unternehmen aufgelistet sind, an denen die Stadt Köln zu mindestens zehn Prozent beteiligt ist.
Verpflichtung aus dem Kölner Public Corporate Governance Kodex
Der Stadtrat hatte in der Neufassung des „Public Corporate Governance Kodex“ im Jahr 2020 festgelegt, die Verdienste des Spitzenpersonals öffentlich zu machen. Ausgenommen sind Beteiligungen, die im Betrachtungszeitraum kein operatives Geschäft betrieben haben. „Mit dem Bericht wird mehr Transparenz im Sinne von Good Governance verwirklicht, indem die Unternehmensdaten übersichtlich und kompakt gebündelt für die Kölnerinnen und Kölner abrufbar und einsehbar sind“, sagt Stadtkämmerin Dörte Diemert.
Der Bestverdiener war im vergangenen Jahr Rhein-Energie-Chef Andreas Feicht, der zusätzlich als Geschäftsführer der GEW Köln AG und der Stadtwerke Köln bestellt ist. Er erhielt inklusive Boni eine Gesamtvergütung in Höhe von 1,15 Millionen Euro brutto und verdiente damit 82,5 Prozent mehr als im Jahr 2023. Die Steigerung ist vor allem auf eine deutlich höhere variable Vergütung, also zum Beispiel Boni, Prämien oder Provisionen zurückzuführen. Auf Platz zwei und drei standen Feichts Vorstandskolleginnen Birgit Lichtenstein (934.556 Euro) und Susanne Fabry (929.385 Euro). Auch sie profitierten von Boni und Prämien.
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Kölnmesse-Chef Gerald Böse
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Ulrich Voigt, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Köln-Bonn, war im Jahr 2023 noch der Bestverdiener, im Jahr 2024 kam er mit 907.184 Euro auf Platz vier. Seine Vorstandskollegen Rainer Virnich (633.663) und Andreas Dartsch 620.058 Euro waren diejenigen, die am sechstmeisten beziehungsweise siebtmeisten verdienten.
Vor den beiden und hinter Ulrich Voigt rangiert Messechef Gerald Böse mit 713.045 Euro auf Platz fünf. Seine Vergütung fiel 5,7 Prozent niedriger aus als im Jahr 2023. Auch sein Messevorstandskollege Oliver Frese bekam sieben Prozent weniger als 2023, nämlich 466.712 Euro. Die Vergütung von Netcologne-Chef Timon von Lepel lag bei 490.917 Euro.
Wettbewerb zwischen öffentlichen und privaten Unternehmen
Stefanie Haaks, Vorstandsvorsitzende der Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) erhielt 407.400 Euro und damit erstmals mehr als ihre beiden Vorstandskollegen Peter Densborn (392.900 Euro) und Jörn Schwarze (384.400 Euro). Das liegt daran, dass ihr Festgehalt von 284.700 Euro auf 311.000 Euro erhöht wurde. Für Diskussionen hatte im Vorjahr gesorgt, dass die KVB-Vorstände trotz einer schlechten Betriebsqualität Boni erhielten. Auch 2024 war das der Fall: Die drei KVB-Vorstände bekamen jeweils 86.800 Euro.
Zu den weiteren Spitzenverdienern gehören Uwe Wedig, Chef der Häfen und Güterverkehr Köln AG (436.948 Euro), Flughafen-Chef Thilo Schmid (428.843 Euro), die GAG-Chefinnen Anne Keilholz (404.623 Euro) und Kathrin Möller (403.858 Euro) sowie der frühere Philharmonie-Intendant Louwrens Langevoort (333.780 Euro).
Dass die Vorstände städtischer Unternehmen grundsätzlich so gut verdienen, hängt auch damit zusammen, dass die zur Stadt Köln gehörenden Unternehmen bei der Verpflichtung hochrangiger Manager im Wettbewerb mit der Privatwirtschaft stehen. Deshalb müssen sie auch entsprechende Gehälter bezahlen, um Spitzenkräfte nach Köln zu holen. Traditionell gelten bei öffentlichen Unternehmen der Energie- und der Bankensektor als die Branchen, in denen sich die höchsten Verdienste erzielen lassen.

