OldtimertreffenEin Hotel voller Pagoden

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Guter Parkplatz: Diese Pagode steht im Foyer des Maritim-Hotels, das Auto von Hans Strasburger dagegen in der Tiefgarage.

Guter Parkplatz: Diese Pagode steht im Foyer des Maritim-Hotels, das Auto von Hans Strasburger dagegen in der Tiefgarage.

Zwei Jahre lang hat Hans Strasburger nicht über das Projekt Cleopatra sprechen dürfen. Dabei hat der Auftrag den Großteil seiner Freizeit in den vergangenen Jahren beansprucht. Hans Strasburger, promovierter Wirtschaftsingenieur aus dem Badischen, arbeitet als Controller bei der Post in Bonn. Als „Zahlenfummler“, wie er selbst sagt.

Doch seine Leidenschaft gilt einer Automobil-Legende: Dem Mercedes SL, Baureihe W113, weltberühmt unter dem Namen Pagode. Er ist nicht allein mit seiner Begeisterung für den von 1963 bis 1971 gebauten Cabriolets. Strasburger ist Kölner Regionalleiter des Mercedes-Benz SL Club Pagode e.V. und in diesem Jahr Gastgeber des Internationalen Jahrestreffens.

Es ist die größte Zusammenkunft ihrer Art weltweit. 158 Teilnehmer sind angemeldet, zwei Parkdecks der Tiefgarage des Maritim-Hotels reserviert. Mit einem Auto in die Kölner Innenstadt zu fahren, ist schwierig. 158 Autos auf einen Schlag dagegen bedeuten eine gewaltige logistische Herausforderung. „Die Infrastruktur ist das Schwierigste“, seufzt Strasburger.

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Größte Zusammenkunft ihrer Art

Eine Pagode gibt es mit viel Glück ab 50?000 Euro, die Besitzer stecken viel Geld und Arbeit in ihre Autos. So etwas lässt man nicht über Nacht vor der Tür stehen. Allein die Zufahrt zum Hotel ist wegen der vielen Baustellen schwierig.

Strasburger hat mittlerweile zwar einen gewissen Heimvorteil, denn er lebt lange genug im Rheinland, um sich auch in Köln einigermaßen auszukennen. Dennoch verfährt er sich immer noch regelmäßig. „Wenn man von Süden kommt und die Zufahrt zum Hotel verpasst, landet man im Tunnel. Dann ist man verloren“, sagt er.

Am Donnerstag reisten die Pagodenfreunde aus ganz Deutschland sowie aus England und Schweden an, das Wochenende begann mit einer Schifffahrt auf dem Rhein und dem Besuch eines kölschen Brauhauses, wo man laut Festschrift besser kein Wasser bestellen solle, da das womöglich „mit einem Handtuch oder einem Stück Seife serviert“ werde.

Nach einer Führung durch den Dom folgt am Freitagabend die Welcome Night im Brauhaus Sion mit einer Tombola zugunsten der Aktion „wir helfen“ des „Kölner Stadt-Anzeiger“. Am Samstag begeben sich die Pagodenfahrer auf eine Ausfahrt in die Eifel, abends treffen sich die Club-Mitglieder zur festlichen Gala mit kölschem Programm im Maritim Hotel.

Zum Abschluss des Treffens freut sich Hans Strasburger auf einen speziellen Höhepunkt: Auf dem Weg zur 10-Uhr-Messe im Dom fahren die Pagodenbesitzer bist auf den Roncalliplatz. Nach der Messe wird Prälat Radermacher Autos und Teilnehmer segnen. Um den Roncalliplatz muss sich dabei niemand sorgen: Verschmutzungen sind ausgeschlossen, denn die Teilnehmer legen Matten aus Pappe unter ihre Autos, falls eines der edlen Stücke doch einen Tropfen Öl verlieren sollte.

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