Kommentar zum Einsatz in EhrenfeldWoran es dem Kölner Ordnungsamt noch mangelt

Lesezeit 2 Minuten
Neuer Inhalt

Mitarbeitende des Ordnungsamtes im Einsatz auf der Körnerstraße in Ehrenfeld.

Köln – „Weg damit, aber z.z. – ziemlich zügig“. Über Tom Gerhardts Comedy-Figur, den spießigen „Hausmeister Krause“, lacht Köln gerne. Beim Aufsehen erregenden Einsatz des Kölner Ordnungsamts in Ehrenfeld jedoch hört der Spaß auf.

Seit 2014 gibt es in der Körnerstraße die kleinen Pflanztöpfchen und Blumenkübel. Anlass war einst der „Tag des guten Lebens“. Warum „der guten Ordnung halber“ nun acht Jahre später plötzlich dagegen vorgegangen wird, ist nicht nur für viele Anwohner nicht nachvollziehbar. Selbst Gegenstände, die für die nächste Museumsnacht der Stadt vorgesehen sind, wurden mit Knöllchen versehen.

Ordnungsamt Köln nach Einsatz in Ehrenfeld in der Kritik

Selbstverständlich ist es Aufgabe des Ordnungsamts, Gegenstände im öffentlichen Raum entfernen zu lassen, die eine Gefahr für Sicherheit und Ordnung darstellen. Denn auch wenn sich Köln gerne als nördlichste Stadt Italiens sieht: Stolpert in „Bella Colonia“ jemand nachts über ein im Weg stehendes Hindernis und verletzt sich, dann wird die Kommune schnell angezeigt, weil sie ihrer Verkehrssicherheitspflicht nicht nachgekommen ist.

Das könnte Sie auch interessieren:

Insofern ist es richtig, dass die Mitarbeitenden des Ordnungsamts genau hinschauen. Aber: Sie müssen auch kommunizieren. Vor allem Gastronomen beklagen schon seit Monaten ein unverhältnismäßiges Auftreten der städtischen Mitarbeiter. Es fehle an Achtung, Wertschätzung, Lösungsorientierung und vor allem einem ernsthaften Dialog, heißt es unisono.

Dass sich die Stadt Köln im aktuellen Fall für ihr Vorgehen entschuldigt und sich mit den Anwohnenden in Verbindung setzen will, ist ein erster Schritt in die richtige Richtung.

Nachtmodus
KStA abonnieren