Führungswechsel bei der Caritas-Familienberatung

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Anja Antoine (l.) übernimmt die Leitung der Caritas-Familienberatung, Thomas Lindner geht in den Ruhestand. Andrea Domke leitet mehrere Einrichtungen im Caritasverband.

Anja Antoine (l.) übernimmt die Leitung der Caritas-Familienberatung, Thomas Lindner geht in den Ruhestand. Andrea Domke leitet mehrere Einrichtungen im Caritasverband.

Porz –  15 Jahre hat Diplom-Psychologe Thomas Lindner die Familienberatungsstelle der Caritas in Porz geleitet, nun übergibt er an die Psychologin Anja Antoine. Nachdem er sich nie eine Auszeit gegönnt hat, möchte er zunächst das „Sabbatical feeling“ genießen, vielleicht Klavierstunden nehmen und seiner Leidenschaft für Musik frönen. Ganz ohne beratende und therapeutische Funktion kann er sich seine Zukunft nicht vorstellen, er will „auch weiter in Beratung und Supervision tätig sein.“

Erziehungs- und Familienberatung, kinder- und jugendtherapeutische Angebote bietet die Kölner Caritas seit 53 Jahren. Leichter sind die Aufgaben der Mitarbeiter im Laufe der Zeit nicht geworden. „Es gibt häufiger hochkonflikthafte Trennungen, bei denen wir in der Beratung erst einmal eine gemeinsame Gesprächsfähigkeit herstellen müssen“, erklärt Lindner. Um solche Konflikte so schnell wie möglich zu entschärfen, strebt die Beratungsstelle zeitnahe Erstgespräche nach der Kontaktaufnahme an.

Die Probleme Hilfesuchender sind vielfältig. Schreiende Babys lassen Eltern professionellen Rat einholen; bis ins frühe Erwachsenenalter wird Kindern, die unter Ängsten und Konzentrationsproblemen leiden, sich selbst verletzen oder suizidale Gedanken haben, geholfen. Oft sind es Erzieher und Lehrer, die den Eltern die Beratungsstelle empfehlen. Bis zu drei Jahre kann die Begleitung durch die Caritas dauern, für die meisten Ratsuchenden reichen aber schon fünf Gesprächstermine.

In Flüchtlingsunterkünften informieren die Berater vor Ort, seit 2015 gibt es ein Angebot für die traumapädagogische Begleitung von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen. Eine türkisch-sprachige Mitarbeiterin steht Menschen mit Migrationshintergrund schon länger zur Verfügung.

„Ich gehe mit dem Gefühl, hier ein gut bestelltes Haus zu hinterlassen“, sagt Thomas Lindner. Neben seinen Leitungsaufgaben hat er auch immer persönlich Beratungen übernommen. Anja Antoine teilt Lindners Begeisterung für die vielseitige Arbeit vollkommen. Als Leiterin auch beraten und therapieren zu können, findet sie „reizvoll“. In mehreren Familienberatungsstellen hat sie bereits als Leiterin gewirkt. Eines ihrer Ziele ist, „die Arbeit mit suchtbelasteten und von psychischen Erkrankungen betroffenen Familien noch stärker herauszuarbeiten.“ Ein sechsköpfiges multiprofessionelles Beraterteam und zwei Sekretariatskräfte werden sie dabei unterstützen. (clm)

Thomas Lindner

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