Jecke Planungen in Köln-PorzKarnevalsvereine rüsten sich für die Zöch

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Porz – Nach gut einer Stunde Aussprache musste Thomas Pollok erst einmal kräftig durchatmen, bevor ein Lächeln in seinem Gesicht zu sehen war. Zuvor hatten ihm im Saal der Urbacher Schützen bei einer Versammlung etliche Karnevalsvereine signalisiert, dass sie die Pläne des Festausschusses Porzer Karneval (FAS) mittragen. Das Fazit: Der Porzer Rosensonntagszoch im kommenden Jahr wird gehen. Oder mit den Worten von Zugleiter Pollok: „Die Leute sind heiß drauf.“

2G-Regel gilt im Zoch

Die derzeitigen Bestimmungen lassen einen Zoch zu. Der FAS will aber auf Nummer sicher gehen, was heißt, für alle Teilnehmer die im Zoch mitfahren und mitgehen, gilt die 2G-Regel. Wie der FAS mit der 2G-Regelung in Bezug auf Kinder unter zwölf Jahren verfahren wird, soll in den kommenden Wochen entschieden werden. Hier gilt es zum einen, die dann geltende gesetzliche Regelung zu beachten und gegebenenfalls darüber hinaus eine maximale Sicherheit aller Kinder im Zug im Auge zu haben. Klar ist für den FAS jedenfalls: „Einen Zug ohne Kinder wird es nicht geben“, betont FAS-Geschäftsführer Holger Harms.

Viele Fußgruppen in Köln-Porz

2G sind für Gruppen wie die Wahner Wibbelstetze kein Problem, sagt deren erster Vorsitzender Thomas Berg. Auch große Gesellschaften wie die Urbacher Räuber fahren vereinsintern mit 2G, wie auch die Rezag. „Schön, dass die Impfbereitschaft in der Porzer Karnevalsfamilie groß ist“, sagt Pollok. Sie signalisierten auch, dass sie mit Fußgruppen unterwegs sein werden. Das kommt dem FAS entgegen, denn „eine Lkw-Karawane ist nicht unsere Philosophie eines Karnevalszuges“, betonte Pollok. Zu der hätte es auch nicht gehört, die rund sechs Kilometer Zugweg mit Drängelgittern auszustatten. Doch solche Auflagen gibt es nicht. Zum Glück, denn dieses kostspielige Unterfangen hätte dem Vorhaben das Genick gebrochen.

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Gedanken macht man sich beim FAS viele. „Wenn was möglich ist, werden wir einen Weg finden“, gibt sich Holger Harms optimistisch. Im vergangen Jahr hat der FAS auch ein Porzer Dreigestirn auf die Beine gestellt, was zudem wegen der Ganzkörperkostüme corona-konform war. Es werde weiter an Konzepten gearbeitet, Brauchtum in Porz zu leben. Entscheidend sind die gesetzlichen Vorgaben und die Sicherheit aller Beteiligten. Aus Langel wirft man einen Blick nach Porz. Was dort funktioniert, kann doch auch bei einem kleineren Zoch ein paar Kilometer weiter südlich funktionieren, sagt Tom Pfeiffer, Präsident der Löstigen Langeler, die den Zoch bei sich im Veedel veranstalten. Er ist froh einen kompetenten FAS als Dachverband zu haben und das stimme ihn zuversichtlich, was den Zoch im eigenen Veedel angeht.

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Der Wahner Zoch

Vorfreude auch in Porz-Wahn

Auch in Wahn steht man in den Startlöchern, sagt Peter Besgen von der Interessengemeinschaft Wahner Karneval. Noch nicht geklärt sei, ob für die Teilnehmer die 2G oder 3G-Regel gelte. Was das Publikum anbelangt, dafür ist die Stadt zuständig. „Stand jetzt sind wir mit dem Zoch auf Kurs“, heißt es auch aus Ensen. Hier gilt für die Teilnehmer 3G, sagt Till Falderbaum vom Festkomitée Ensen-Westhovener Karneval. Zusagen gebe es schon von drei größeren Gruppen, die auch beim Porzer Zoch mitlaufen. Weitere positive Rückmeldungen werden noch kommen, ist er sich sicher. Fraglich ist derzeit nur, wie es um die Teilnahme der Grundschule bestellt ist.

2G bei der After Zoch Party in Köln-Poll

Auch in Poll wird es im kommenden Jahr einen Zoch geben. „Der Bürgerverein hat sich entschieden, wieder einen zu organisieren“, sagt die Vorsitzende Ute Ahn. Teilnehmen sollen diejenigen können, die 3G erfüllen. Die Nachweise müssen die Gruppen entsprechend vorweisen können. 2G heißt es dann bei der After-Zoch-Party in der Ahl Poller Schull. Unter freiem Himmel heißt es dort aber auch 3G. Rückmeldungen für die Teilnahme gebe es bereits von zwölf Gruppen, sagt Ahn. Auch wird es in Poll wieder ein Kinderdreigestirn geben. Das werde aber anders als früher im Rahmen einer Messe proklamiert. Ebenfalls soll es wieder den Malwettbewerb für Kinder der Poller Kindergärten und Schulen geben. Das Gewinnerbild ziert dann das Zoch-Plakat. „Wir wollen damit ein wenig Normalität, das Dorfleben, das Miteinander aufleben lassen“, sagt Ahn. Nur für eine Sache müsse man sich was einfallen lassen: „Das Bütze wird neu erfunden werden müssen.“ Nicht neu erfinden, aber anders gestalten, müssen auch die Poorzer Nubbele die Sessionseröffnung am Elften im Elften. Geplant sei die Eröffnung am Fastelovendsplätzchen mit 3G und mit stichpunktartigen Kontrollen, sagt Nubbele-Präsident Markus Galle. Allerdings warte der Verein noch auf die finale Rückmeldung von den Behörden.

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