KommentarVon Null auf Eins in Köln-Porz

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Sabine Stiller am Rhein vor dem Porzer Rathaus

  • Sabine Stiller war eigentlich schon raus aus der Bezirksvertretung.
  • Mangels Alternative wurde sie im Polit-Poker zur Bezirksbürgermeisterin.
  • Warum aber sollte sie es nicht gut machen?

Porz – Das ist mal ein wirklich steiler Karrieresprung. Eigentlich war Sabine Stiller schon raus aus der Bezirksvertretung. Nur den siebten Platz auf der Liste hatte ihr die CDU gegeben, und der reichte bei der Kommunalwahl nicht aus. Was keine Überraschung war. Nun aber wurde die 62-Jährige im Porzer Polit-Poker von Null auf Eins katapultiert und sogar Bezirksbürgermeisterin – mangels Alternative. Gut vorbereitet war die CDU auf das Aus für ihren bisherigen Bezirksbürgermeister Henk van Benthem also nicht. Es war vorhersehbar, dass mit ihm keine Mehrheit im Gremium zu holen war. Das muss man einmal feststellen, dann aber zur Tagesordnung zurückkehren. Denn es gibt viel zu tun in Porz.

Höchste Zeit für eine Frau im Amt 

Und warum sollte es Sabine Stiller nicht gut machen? Sie will das Amt und dürfte sich darüber im Klaren sein, was es dafür braucht. Schließlich hat sie bereits zehn Jahre – wenn auch meist unauffällig – für die CDU in der Bezirksvertretung gesessen. Sie muss nun Ansprechpartnerin für Wünsche und Nöte der Menschen, Vereine und Institutionen im Bezirk sein und ihre Sprache sprechen. Beherzt muss sie zwischen den politischen Fraktionen in der Bezirksvertretung vermitteln und mit der Verwaltung und zuweilen auch gegen deren Wünsche Porzer Interessen umzusetzen versuchen. Macht, wirklichen Einfluss hat sie in ihrem Amt freilich nicht, etwa um das Verkehrschaos im Porzer Süden zu mildern oder die Probleme in der Neuen Porzer Mitte zu lösen. Viel Erfolg also! Und übrigens: Dafür, dass eine Frau das Porzer Spitzenamt übernimmt, wurde es langsam wirklich Zeit.  

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