Präsente im Klingelpütz200 Inhaftierte Frauen bekommen Weihnachtsgeschenke

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Weihnachtsgeschenke für die weiblichen Insassen des Klingelpütz: JVA-Bediensteter Ron Olberg, JVA-Leiterin Angela Wotzlaw , Gudrun Sievers-Flägel von Soroptimist International Köln und Nicole Hippert vom Sozialdienst Katholischer Frauen (v.l.)

Weihnachtsgeschenke für die weiblichen Insassen des Klingelpütz: JVA-Bediensteter Ron Olberg, JVA-Leiterin Angela Wotzlaw , Gudrun Sievers-Flägel von Soroptimist International Köln und Nicole Hippert vom Sozialdienst Katholischer Frauen (v.l.)

Köln – Kaffee, Hygieneartikel, Süßigkeiten und selbst gebackene Plätzchen – all dies findet sich in den Geschenktaschen, die der Soroptimist International Club Köln für weibliche Gefangene gefüllt hat, die in der Justizvollzugsanstalt in Ossendorf ihre Strafe verbüßen.

Club-Präsidentin Gudrun Sievers-Flägel hat am vorigen Freitag vor dem Gefängnis dessen Leiterin Angela Wotzlaw einige der 200 Beutel übergeben. Der Kölner Service-Club berufstätiger Frauen engagiert sich für die Verbesserung der Lebensbedingungen von Frauen und Mädchen. Seit vielen Jahren beschenkt er zu Weihnachten Häftlinge in Ossendorf. In diesem Jahr ist die Aktion besonders willkommen, denn wegen der Corona-Pandemie fallen die üblichen Weihnachtsfeiern in den JVA-Abteilungen aus.

Viele inhaftierte Frauen stünden auch in Freiheit oftmals am Rande der Gesellschaft, sagt Ingeborg Arians, Vorsitzende des Fördervereins Soroptimist International. Voriges Jahr, als Clubmitglieder zur Geschenkübergabe noch das Gefängnis betreten konnten, habe ihr eine Gefangene gesagt, sie habe noch nie in ihrem Leben ein verpacktes Geschenk bekommen. Am 21. Dezember wird Nicole Hippert vom Sozialdienst katholischer Frauen, der seit langem in Ossendorf weibliche Häftlinge betreut, die Taschen zusammen mit JVA-Personal verteilen.

Häftlinge vorzeitig entlassen

Nach Ausbruch der Pandemie waren Besuche in der JVA eine Zeit lang nicht möglich. Um Platz für Quarantäne-Abteilungen zu schaffen, wurden ein paar Dutzend Häftlinge vorzeitig entlassen unter der Bedingung, dass sie die Reststrafe später verbüßen, sofern sie nicht zur Bewährung ausgesetzt werden konnte.

Seit Juni gilt die Regelung, dass Gefangene einmal im Monat Besuch empfangen und drei Mal auf eigens eingerichteten Plätzen, deren Zahl erhöht wurde, skypen können; verzichten sie auf den Besuch, können sie vier Mal pro Monat ein Skype-Bildtelefonat führen. Das Angebot werde gut angenommen, sagt Angelika Linnartz, Abteilungsleiterin im Frauenstrafvollzug.

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Soroptimist International ist mit 3000 Clubs in 122 Ländern und insgesamt mehr als 75 000 Mitgliedern eine der weltweit größten Serviceorganisationen berufstätiger Frauen. Gegründet wurde sie 1921 im kalifornischen Oakland. Der erste Club in Deutschland entstand 1930 in Berlin. Heute gibt es hierzulande 218 Clubs – drei davon in Köln.

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