Problem NilgänseDer Kölner Süden bekommt einen neuen See

Im sogenannten Pionierpark wird der neue See entstehen – dort tummeln sich aber bereits auch erste ungebetene Gäste.
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Neustadt-Süd/Raderberg – Rom ist ja auch nicht an einem Tag erbaut worden. Im Vergleich zur Ewigen Stadt scheinen die Verfahren bei der Parkstadt Süd sogar recht flott zu laufen.
Sieben Jahre nach der ersten Informationsveranstaltung für die Bürger mühen sich die beteiligten Büros derzeit mit der sogenannten Vorentwurfsplanung für den neuen Stadtteil mit Grüngürtelanbindung auf dem Großmarktgelände. Einblicke in die Welt der Planer gaben nun Michael Heidbreder, Sachgebietsleiter Grünplanung und Projektsteuerung im Grünflächenamt, und Bernward Engelke, Mitarbeiter im Büro RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten, die konkret am Vorentwurf für die Verlängerung des Inneren Grüngürtels vom Eifelwall bis zur Südbrücke arbeiten.
Der Weg zur Nachhaltigkeit
Das Grünflächenamt hatte zu einem Spaziergang eingeladen unter dem Motto „Natur/Naturerlebnis, Klima und der Umgang mit Regenwasser“. 25 Personen waren der Einladung gefolgt und trafen sich unter dem Gleisdreieck am Eifelwall. Der wird zwischen Höninger Weg und Rudolf-Amelunxen-Straße auf Dauer autofrei bleiben und im gesamten Verlauf Fahrradstraße sein. Engelke erinnerte daran, dass der autofreie Teil des Eifelwalls von Bürgern für Freizeitaktivitäten genutzt wurde. „Diese Nutzung würden wir gern erhalten.“ Die Gruppe machte sich auf über den Höninger Weg zum Vorgebirgsglacisweg. Dort stehen aktuell noch kleinere Gewerbebauten. Die sollen sukzessive dem entstehenden Grüngürtel weichen. Sportlich soll es zugehen in diesem Abschnitt des neuen Parks.

Bernward Engelke (r.) erläutert die Pläne für den Grüngürtel am Vorgebirgsglacisweg.
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Ein Streetball-Feld existiert bereits, eine noch gewerblich genutzte Rundbogenhalle könnte in Zukunft als überdachte Sportfläche zur Verfügung stehen, erläuterte Engelke. In Höhe des Streetball-Feldes ist eine Unterquerung der Bahngleise aus dem Volksgarten geplant. Weiter ging der Spaziergang in Richtung Vorgebirgstraße. Der Festplatz am Südstadion ist in Zukunft den Naturfreunden ein Fest: Er wird zur Rasenfläche.
Erste Bäumchen sind gepflanzt, die Blühweisen sind angelegt
Eine Anmutung, wie der Innere Grüngürtel entlang des Bahndamms in Richtung Südbrücke einmal aussehen wird, erhielten die Bürger im entstehenden Pionierpark. Der wird gerade von Auszubildenden des Grünflächenamtes auf dem Großmarktgelände auf 400 Metern Länge von der Vorgebirgstraße in Richtung Bonner Straße angelegt und soll der Öffentlichkeit spätestens Ende des Jahres zur Verfügung stehen. Einige junge Bäume wurden bereits gepflanzt, Blühwiesen locken Insekten. Auf Vlies wurde eine 40 Zentimeter dicke Schicht Mutterboden aufgebracht. Ein Bolzplatz steht kurz vor der Vollendung.

So könnte es in der Parkstadt Süd in wenigen Jahren aussehen.
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„Das ist alles nur vorläufig“, schränkt Heidbreder ein. Der zukünftige Grüngürtel an dieser Stelle werde ähnlich, aber doch ganz anders aussehen. Engelke weiß ziemlich genau wie: „Wir werden eine breite offene Mitte haben mit Einzelbäumen und kleinen Baumgruppen. Die Mitte dient nicht zuletzt als Frischluftschneise. Am Bahndamm wird es Vegetation als Schall- und Sichtschutz geben. In die Böschung wollen wir Sitzgelegenheiten geben. Sie liegen in Südrichtung. Man wird dort die Sonne genießen können.“ Auf Höhe des Zugwegs soll es eine Verbindung zwischen der Park- und der Südstadt unterhalb der Gleise geben.
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Entlang der Bebauungskante am südlichen Rand des Grüngürtels sind Mulden geplant, in die Regenwasser aus der Parkstadt versickern soll. Deutlich größer dimensioniert ist der See, der vor der denkmalgeschützten Großmarkthalle angelegt wird. Bis zu drei Meter tief wird das Gewässer. „Zum Schwimmen geeignet ist es wohl nicht.“ Aber man wird an der Bebauungskante auf Steinstufen sitzen und den Blick in den Park genießen können. Engelke verspricht, dass auch in Hitzesommern der Seewasserspiegel höchstens zehn Zentimeter Höhe durch Verdunstung verliert. Die Planer denken gerade intensiv und bislang noch ohne endgültiges Ergebnis darüber nach, wie man ungebetene Gäste fernhält: Auf einer Pfütze im Pionierpark tummelte sich bereits die erste Nilgans.



