Prozess in KölnMann gesteht Drogenhandel zum Teil – der Rest sei „Nonsens“

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Kokain (Symbolbild) 

Köln – Ein Teilgeständnis hat ein 29-jähriger Mann abgelegt, der vor dem Landgericht angeklagt ist, in vier Fällen mit Drogen gehandelt zu haben. Insgesamt habe er Umsätze von mindestens 34.000 Euro erzielt, heißt es. Über seinen Verteidiger räumte er zwei Fälle ein: Im März 2020 habe er sich mehrere Dutzend Gramm Kokain besorgt und unter anderem in der Kölner Innenstadt weiterverkauft.

Zum weiteren Anklagepunkt, er habe Anfang April 2020 gut ein Kilogramm Kokain erworben und bis Anfang Juni für insgesamt 33000 Euro veräußert, sagte der Verteidiger, sein Mandant habe das Rauschgift in „Teilmengen an Dritte weitergegeben“, für bis zu 40 Euro pro Gramm. Dagegen treffe der Vorwurf nicht zu, der Angeklagte habe ebenfalls im März 2020 26 Liter Amphetamin-Öl gekauft. Die Staatsanwaltschaft nimmt dies an, weil in einem sichergestellten Chatverlauf davon die Rede ist.

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Das sei lediglich als „spaßig“ zu verstehen und nichts weiter als „Nonsens, Rumgeblödel“, erklärte der Verteidiger. Sein Mandant sei „ausschließlich an Kokain interessiert“ gewesen. Deshalb wies der Anwalt auch die Anschuldigung zurück, der Angeklagte habe im Juni 2020 insgesamt 600 Gramm Methamphetamin gekauft.

Landgericht Köln: Angeklagter möchte Lebensweg ändern

Mit Blick auf den Tatzeitraum sprach der Verteidiger von einer „kurzen Lebensepisode“ des Angeklagten. Folgt man der Einlassung zur Person, kommt der 29-Jährige aus schwierigen Verhältnissen, hat keinen Schulabschluss, einen holprigen Berufsweg mit verschiedenen Gelegenheitsjobs hinter sich und ist seit kurzem angestellt. In Haft sei seinem Mandanten die Notwendigkeit klar geworden, „seinen Lebensweg zu ändern“, sagte der Anwalt. Deshalb nehme er psychotherapeutische Hilfe in Anspruch. Seine zukünftige Rolle sehe der 29-Jährige darin, ein „verlässlicher Ehemann und Vater“ zu sein. Drei Verhandlungstage sind für den Prozess vorgesehen. 

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