Reimende Roboter und VR-BrillenMesse „didacta“ zeigt in Köln neue Bildungstrends

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Fachbesucher informieren sich auf der Bildungsmesse didacta

Köln – Pepper steht zwischen den Besuchern der „didacta“-Messe in Deutz und reimt ein Gedicht über ein großes, britisches Schwein, untermalt mit vielen Gesten. „Wenn ich eine Pause mache, dann hilf mir bitte mit dem richtigen Wort“, dröhnt eine Frauenstimme aus Peppers weißem, kindergroßen Roboterkörper. „Pepper wird von Unis, Berufskollegs, ganz selten auch von Gymnasien gekauft“, sagt Moritz Nerlich, Mitarbeiter der Lehrplanexperten, kurz LPE. „So können Schüler und Studenten einen Roboter programmieren anstatt ein Windowsprogramm.“

Die diesjährige Fachmesse für Erzieherinnen und Lehrkräfte „didacta“ steht ganz im Fokus der Digitalisierung: Neben Robotern wie Pepper preisen Aussteller digitale Lehrräume und Materialien an, zeichnen auf Whiteboards und zum ersten Mal ist auch das Videokonferenz-Softwareunternehmen Zoom mit einem eigenen Stand vertreten.

Bis Samstag zeigen 550 Aussteller aus 55 Ländern in den Messehallen ihre Produkte für Kitas, Schulen, Hochschule und berufliche Bildung. Neben der Digitalisierung geht es in Diskussions- und Weiterbildungsforen auch um die Integration geflüchteter Kinder. Die Fachmesse, die abwechselnd in Köln, Stuttgart und Hannover veranstaltet wird, fand zuletzt 2019 in Köln in Präsenz statt.

„didacta“-Präsident: Bildung darf nicht aus dem Blick geraten

Zu Beginn der Messe appellierte der Präsident des „didacta“-Verbands Theodor Niehaus, trotz aller Krisen die Bildung nicht aus dem Blick zu verlieren. Im „Aufmerksamkeits-Wettbewerb“ stünden gerade leider andere Themen wie Corona, der Ukraine-Krieg oder der Klimawandel im Mittelpunkt, so Niehaus. „Ich hoffe, dass die ganzen Katastrophen nicht dazu führen, dass Finanzmittel aus der Bildung entfernt werden.“

Die „didacta“, so auch Staatssekretär Mathias Richter laut einer Pressemitteilung des NRW-Bildungsministeriums, leiste einen „wertvollen Beitrag“ bei der Vernetzung und neuen Trends im Bildungsbereich. „Neben der schulfachlichen Beratung für Lehrkräfte bietet die didacta die Chance, für den so wichtigen Lehrerberuf zu werben und zukünftige Lehrerinnen und Lehrer zu informieren und zu motivieren.“

Anti-Stress-Workshops und ein Stand der Bundeswehr

Neben den Herstellern für Unterrichtsmaterial bauten auch viele andere Unternehmen, Behörden und Verbände ihre Stände in den Messehallen auf: Ein Stand preist Gebärdensprachenkurse an, in kleinen Kabinen warten Vertreter der Deutschen Schulen in Shanghai, Washington und Teheran auf Kundschaft, wenige Meter weiter werben ein Worksheet-Crafter, die Kirche und ein Anti-Stress-Workshop, selbst die Bundeswehr ist mit einem eigenen Stand vertreten.

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„Es gibt hier viele schöne Sachen“, sagt Anette Brun, Erzieherin aus Saarbrücken. Doch trotzdem, sagt sie, hätte sie sich mehr digitales Lernmaterial für die frühere Bildung gewünscht. Die meisten der digitalen Programme seien für Leitungen, Lehrkräfte und Erzieher selbst ausgerichtet – nicht für kleine Kinder.

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