Riesenandrang am BahnhofTausende demonstrieren für Flüchtlinge in Kölner Innenstadt
Köln – Mehrere tausend Menschen sind am Freitagabend am Vorplatz des Hauptbahnhofs dem Aufruf zu einer Demonstration unter dem Motto „Stoppt das Sterben im Mittelmeer“ gefolgt. Initiator der Veranstaltung war ein breites Bündnis aus Initiativen, politischen Gruppen sowie Kölner Parteien und Privatpersonen, das damit ein Zeichen für Menschlichkeit und gegen die Kriminalisierung von Seenotrettung geflüchteter Menschen auf dem Mittelmeer setzen will.
Kundgebung wurde wegen großen Andrangs auf Neumarkt verlegt
Der Andrang war so groß, dass die geplante Kundgebung wegen Überfüllung des Bahnhofsvorplatzes auf den Neumarkt verlegt wurde. Auch der war mit 4000 bis 5000 Teilnehmern komplett voll. Der Demonstrationszug dorthin mit einigen Zwischenstopps sowie Rede- und Musikbeiträgen startete sofort. „Allein im Juni sind mehr als 600 Menschen im Mittelmeer ertrunken, während gleichzeitig zahlreiche Rettungsschiffe von Hilfsorganisationen am Auslaufen aus europäischen Häfen gehindert wurden“, hieß es in dem Aufruf des Aktionsbündnisses.
Zu den Unterstützern des Demoaufrufs gehören unter anderem Köln gegen Rechts, AG Arsch huh, „Loss mer singe“ sowie die Ortsgruppe von Verdi und Attac Köln, außerdem hatte die Ratsfraktion der Grünen sowie der Kölner DGB zur Teilnahme aufgerufen.
Lautstark forderten aber friedlich die Demonstranten ein „offenes Europa“. Die EU dürfe die Außengrenzen nicht schließen, Politiker nicht über „Auffanglager“ oder „Transitzentren“ debattieren. Stattdessen müsse man sich mit den Menschen in Not solidarisieren, indem Fluchtwege, Häfen und Städte sicherer würden. Die Kriminalisierung der Arbeit von Seenothelfern auf dem Mittelmeer sei skandalös. (ihi)