Kölner SüdenSonntagsfahrverbot für Jetskis auf dem Rhein wird geprüft

Lesezeit 2 Minuten
Nikoläuse auf Jetskis waren im vorigen Jahr auf dem Wasser zu sehen (Archivbild)

Nikoläuse auf Jetskis waren im vorigen Jahr auf dem Wasser zu sehen (Archivbild)

Rodenkirchen – Sie sind schnell. Und sie sind laut – die Jetskis auf dem Rhein. An den Wasser-Motorrädern scheiden sich die Geister. Was für die einen sportliche Action und Spaß an der Geschwindigkeit ist, empfinden andere als unangenehme Lärmbelästigung und Umweltbelastung. Vor allem in den Sommermonaten sind die Jetski-Fahrer unterwegs, vorzugsweise am Wochenende. Und immer wieder gibt es Klagen von Spaziergängern und Anwohnern in Rodenkirchen, Sürth und Weiß. Sie fühlen sich in ihrem Ruhebedürfnis gestört.

Die ständigen Beschwerden sind nun in der Bezirksvertretung angekommen. In der nächsten Sitzung, am Montag, 12. November, fordern FDP und Grüne mit einem gemeinsamen Antrag ein Sonntagsfahrverbot für die Wasser-Motorräder, quasi als Kompromiss für beide Seiten. Das zuständige Wasser- und Schifffahrtsamt, eine Bundesbehörde, soll das Fahrverbot an Sonntagen veranlassen. Zugleich sollen alle übrigen Regelungen für die Jetski-Fahrer konsequent überwacht werden, heißt es in dem gemeinsamen Antrag. Ob er mehrheitlich beschlossen wird, ist noch offen.

Auch bei Binnenschiffern unbeliebt

Im Kölner Süden besteht eine Jetski-Gemeinde von etwa 50 Fahrerinnen und Fahrern. Eine Gruppe verabredet sich gewöhnlich auch am 6. Dezember auf dem Rhein, Treffpunkt ist die Sürther Panzerrampe. Dann preschen sie mit ihren PS-starken Maschinen gemeinsam in Richtung Köln, verkleidet als Nikoläuse und Nikoläusinnen. Ein paar Engel sind auch dabei, wenngleich ohne Flügel, die gewöhnlich für gemächlichere Geschwindigkeiten ausgelegt sind. Die Schwimmweste unter dem Weihnachtskostüm ist freilich ein Muss. Auf dem Rhein ist Jetski-Fahren nach der Wassermotorräder-Verordnung des Bundesverkehrsministeriums grundsätzlich erlaubt. Für Spaßfahrten mit Sprüngen und anderen artistischen Einlagen gibt es speziell gekennzeichnete Bereiche, etwa bei Wesseling.

Außerhalb dieser Areale dürfen die Jetskis laut Rechtsvorschrift lediglich geradeaus gesteuert werden. Das gilt auch für Wanderfahrten auf Binnenschifffahrtsstraßen. Dabei muss zwischen Hin- und Rückfahrt etwa eine Stunde Pause eingelegt werden. Bei nachweislichen Verstößen gibt es Bußgelder von der Wasserschutzpolizei.

Bei Binnenschiffern sind die Jetski-Fahrer mitunter auch nicht gern gesehen, weil sie den großen Kähnen oftmals gefährlich nah kommen, um die Wellen auszunutzen. Andererseits sind die schnellen Gefährte auch bei Niedrigwasser gut einsatzfähig. Die Feuerwehr in Dormagen hat sich zum Beispiel in diesem extrem trockenen Sommer einen solchen wendigen Flitzer angeschafft und nutzt das Fahrzeug für die Wasserrettung.

KStA abonnieren