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Reissdorf in KölnBrauerei wird erstmals Ort für Karnevalsfeier

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In einer großen Lagerhalle mit unter die Decke gestapelten Kölschfässern stehen vier Männer und eine Frau.

Die Privatbrauerei Reissdorf geht mit der KG Rodenkirchen eine Kooperation für Karnevalsveranstaltungen ein.: Andreas Schäfer, Jens Stecken und Ruth Rubey von Reissdorf, Marcus Becker, Ralf Duschat von der KG Rodenkirchen. (v.l.)

Mit der Privatbrauerei Reissdorf bekommt der Rodenkirchener Karneval eine neue Spielstätte: Am 31. Januar 2026 soll hier der „Jeckedanz“ steigen. 

Leergut an Leergut reiht sich in der 4.000 Quadratmeter großen Leerguthalle auf dem Gelände der Privatbrauerei Reissdorf. Hier lagern Flaschen in Kästen, auf Europaletten verpackt, Fässer in allen Größen, vom Pittermännchen bis zum 50 Liter Fass. Alles in einer unglaublichen Dimension.

Zunächst für einen Tag, am 31. Januar 2026, hat die Brauerei mit der Lagerhalle anderes vor. In Kooperation mit der KG Rodenkirchen, feiert hier der Jeckedanz der Karnevalsgesellschaft Premiere. Bisher hatte die Stehveranstaltung in der Aula des Gymnasiums Rodenkirchen seine Spielstätte. Von der dortigen Kapazität von 700 Gästen, steigt die Teilnehmerzahl auf 1800 Feiernde. „Wir wollen uns als Brauerei Reissdorf mehr im Karneval platzieren und fester Bestandteil werden. Wie der Dom zu Köln, gehört unser Kölsch als beliebteste Marke per Gesetz dazu“, sagt Reissdorf-Vertriebsleiterin Ruth Rubey.

Kooperation mit der KG Rodenkirchen

Die Brauerei wandte sich an Ralf Schlegelmilch von der Ostermanngesellschaft. Doch viele Karnevalsgesellschaften sind an langfristige Verträge mit anderen Brauereien gebunden. „Da kam die Idee auf, ein eigenes Fest zu organisieren“, so Rubey. Was sollte es sein? Ein Brauereifest? Eine eigene Karnevalsveranstaltung? Die Idee war schnell gefunden, mit einer KG aus dem Veedel zu kooperieren und den Jeckedanz umziehen zu lassen. Rubey: „Eine Win-Win-Situation. Hier wird die Brauerei einfach greifbar, es ist eine gute Möglichkeit, die Brauerei wieder näher an den Konsumenten zu bringen.“

In einer riesigen Lagerhalle stapeln sich Kölschfässer auf Paletten.

Die 4000 Quadratmeter große Leerguthalle der Privatbrauerei Reissdorf wird sich in eine neue Spielstätte im Kölner Karneval verwandeln.

Seit einem Jahr läuft die Planung. „In der Südstadt war die Brauerei sehr vernetzt. Wenn man etwas in Rodenkirchen macht, dann war es klar, es passiert im Veedel,“ ergänzt Jens Stecken, Leiter Vertriebsinnendienst. Für die Mitglieder der KG Rodenkirchen bedeutet der Umzug eine neue Dimension ihrer karnevalistischen, ehrenamtlichen Tätigkeit. „Wir schaffen eine neue Spielstätte im Kölner Karneval mit der Premiere des Jeckedanz. Wer weiß, was daraus entsteht,“ sagt Marcus Becker, Präsident der KG Rodenkirchen. Wie alle Karnevalsgesellschaften denken auch die Rodenkirchener bei der Planung zwei Jahre im voraus. Karnevalsgrößen wie Querbeat, Brings, Kasalla, Klüngelköpp, Lupo, Kempes Feinest und Brings werden auf der Bühne stehen.

Der Gürzenich aus den 1960er Jahren ist das Vorbild bei der Planung

Überzeugungsschwierigkeiten, in einer Lagerhalle aufzutreten, hatten die Kooperationspartner nicht, als sie ihr Raumkonzept vorstellten. Der Gürzenich in den 1960er Jahren ist das Vorbild. „Die hatten einen Laufsteg", schwärmt Becker. Diese Publikumsnähe wollen sie in die Brauerei übertragen. Dazu einen  2000 Quadratmeter großen Bühnenbereich mit seitlichen Tribünen und dem besagten Laufsteg, der zehn Meter mitten ins Publikum geht, aufbauen. Becker: „So nah war man den Karneval-Stars selten“. Besonders stolz sind die Veranstalter auf eine 42 Quadratmeter große LED-Wand. Das Elefantentor, durch das normalerweise die LKW einfahren, wird der Eingang. Hier wird der Festwagen der KG stehen. Zum Konzept gehören neben dem großzügigen Eingangsbereich mit Garderoben und Sanitäranlagen, ein breites Catering-Angebot mit Verweilzonen, ein Personal-Service sowie eine überdachte und beheizte Raucherzone.

Becker: „Mit der S-Bahn und der Bushaltestelle liegt der Veranstaltungsort optimal.“ Die verbleibenden Fässer und Flaschen werden Teil der Dekoration werden. Bis zum kommenden Jahr sind auch die neuen, alkoholfreien Produkte im Ausschank. Produkte, die die junge Zielgruppe ansprechen soll. Auch King Loui, eine Band, die von der Brauerei unterstützt wird, steht auf der Bühne. Becker hat Respekt vor der Dimension der Veranstaltung. „Die Brauerei hat ihre Erwartungshaltung. Gürzenich oder Tanzbrunnen haben jahrelange Erfahrung.“  Alle 1800 Karten für den Jeckedanz am 31. Januar waren  binnen fünf Minuten vergriffen. Laut Reissdorf seien bereits weitere Formate in Kooperation mit der KG Rodenkirchen in Planung.