Eine Zollstockerin fordert per Bürgereingabe eine Querungshilfe auf dem Zollstocksweg als Schutz für Grundschüler und weitere Zufußgehende. Trotz Ablehnung der Verwaltung konnte sie eine Mehrheit der Bezirksvertreter von ihrem Anliegen überzeugen.
Lokalpolitiker unterstützen BürgereingabeMutter fordert sicheren Schulweg in Zollstock

Eine Querungshilfe auf dem Zollstocksweg soll Fußgängern – darunter vielen Grundschülern – ein sicheres Queren der Straße ermöglichen.
Copyright: Stephanie Broch
Ihr Sohn besuche seit dem vergangenen Jahr die Rosenzweigschule und nehme, wie viele andere Grundschüler dieser Schule und der Nikolausschule, den Weg durch den Rosenzweigpark, um zur Schule zu kommen, berichtet Katrin Herbon. Dafür querten die Kinder den Zollstocksweg. „Das ist eigentlich ein guter Weg, denn die Straße ist nicht stark befahren“, schildert die Mutter. Aber es parkten viele Autos auf dem Zollstocksweg, gerade an der parkseitigen Fahrbahn.
„Die Kinder können von dort die Straße nicht einsehen und müssen zwischen den parkenden Autos weit auf die Straße gehen, um zu sehen und gesehen zu werden. Das ist gefährlich“, sagt Herbon. Daher reichte sie eine Bürgereingabe ein, in der sie eine Querungshilfe auf dem Zollstocksweg fordert. Über diese Eingabe diskutierten die Lokalpolitiker in ihrer Sitzung Ende Juni.
Kein Platz zwischen parkenden Autos
„Es queren zudem viele Menschen diese Straße, wenn sie in den Park wollen, zur Kirche oder zum Bürgerhaus und mit Kinderwagen, Rollator oder Rollstuhl kommen sie durch die parkenden Autos nicht hindurch. Die Autos stehen dort dicht an dicht, da findet sich keine Lücke“, beschreibt Herbon. Es gebe an den Kreuzungen des Zollstockswegs mit der Vorgebirgstraße und dem Höninger Weg zwar Ampeln, aber das bedeute einen Umweg von mindestens fünf Minuten, erklärt sie.
Die Verwaltung hatte die Bürgereingabe im Vorfeld der Sitzung abgelehnt. Der Zollstocksweg sei fast geradeaus und gut einsehbar, so die Verwaltung. Der Einmündungsbereich an der Ferdinand-Schmitz-Straße und Willigisstraße sei mit Sperrflächen erweitert, sodass hier die Eckbereiche gut einsehbar seien, argumentiert sie. Zudem liege der Zollstocksweg in einer Tempo 30-Zone und dort seien Fußgängerwege nicht vorgesehen, erklärt die Verwaltung. Sie weist darauf hin, dass Zufußgehende ebenfalls eine Sorgfaltspflicht hätten und Eltern und Schulen bei der Verkehrserziehung in der Pflicht seien. Dieser Pflicht will sich Herbon nicht entziehen, betont aber, dass man hier die Schwächsten im Verkehr – die Zufußgehenden – schützen müsse.
Autos behindern Sicht
„Die Sichtachse ist hier nicht so sicher, wie die Verwaltung meint. Hier parken viele Autos, die die Sicht behindern. Eine Querungshilfe kann hier Abhilfe schaffen“, erklärte Oliver Ismail, Bündnis 90/Die Grünen, „Auch wir halten eine solche Maßnahme für sinnvoll“, sagte Elisabeth Sandow, SPD. Die beiden Fraktionen hatten einen gemeinsamen Änderungsantrag vorbereitet, in dem sie das Anliegen der Bürgereingabe unterstützen und den Ort für eine Querungshilfe beziehungsweise einen Fußgängerüberweg genau benennen. Die Querungshilfe soll auf dem Zollstocksweg zwischen dem Knotenpunkt Ferdinand-Schmitz-Straße und der südwestlich davon gelegenen Zuwegung in den Park eingerichtet werden.
Christoph Schykowski, CDU, meinte, dass auf der Straße wenig Verkehr sei und dass angesichts von 110.000 Schülern in Köln nicht viele Verkehrsunfälle passierten. Seine Fraktion folge daher der Verwaltungsvorlage, erklärte er. „Man muss es aber nicht darauf ankommen lassen, dass dort etwas passiert“, entgegnete Isis Faßbender, Linke.
Ein Vertagungsantrag der FDP-Fraktion wurde abgelehnt. Mit den Stimmen von Grünen, SPD und Linke wurde die ergänzte Bürgereingabe gegen die Stimmen der CDU und bei Enthaltung der FDP mehrheitlich angenommen.