Rückkehr des „Kölsch Heavy Metal“Die Galactic Superlords begeistern im Artheater

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20211113_Galactic Superlords_Artheater (c) Marcus Flesch (2)

Sängerin Katharina Heldt von den Galactic Superlords.

Köln – Über zweieinhalb Jahre sind die Lokalmatadoren nicht mehr in ihrer Heimatstadt aufgetreten. „Für uns ist dieser Abend etwas ganz Besonderes“, beschrieb Sängerin Katharina Heldt ihre Gefühlslage zu Beginn des Auftritts. „Wir haben vor zwei Jahren zuletzt in Köln gespielt. Ein aufmerksamer Besucher korrigierte die Frontfrau. „Echt, zweieinhalb? Bietet jemand mehr“, scherzte Heldt. Der Anhang hatte die Band wohl ebenso vermisst, wie umgekehrt.

Das Artheater jedenfalls war gut gefüllt. Wäre die 2G-Kontrolle beim Einlass nicht gewesen, man hätte sich in vorpandemischer Zeit wähnen können. Wegen Corona fehlte Dennis Sennekamp auf der Bühne. Der Gitarrist und Sänger der Galactic Superlords meidet derzeit aus gesundheitlichen Gründen öffentliche Auftritte.

Neues Album während der Pandemie veröffentlicht

Der Abwesenheit Sennekamps zum Trotz bot die Kölner Gruppe ihren Freunden und Fans eine mitreißende Show. Während der Pandemie hatten die Superlords ihr zweites Studioalbum „Freight Train“ veröffentlicht, von dem der Großteil der Songs am Samstagabend stammte. Bei Songs wie „Piece Of Me“, „Wrath“ oder „Titans And Gods“ lässt sich die große Bandbreite an musikalischen Einflüssen ablesen. Vorrangig sind das Thin Lizzy und Iron Maiden, aber die Band selbst führt darüber hinaus Tygers Of Pan Tang oder Praying Mantis auf.

Ihren daraus entstehenden eigenen Stil nennen die Kölner mit einem kleinen Augenzwinkern „New Wave Of Kölsch Heavy Metal“. Eine Anspielung auf die so genannte „New Wave Of British Heavy Metal“, zu der eben beispielsweise Iron Maiden gehören. Höhepunkt einer jeden Show der Galactic Superlords ist Heldts fiktiver Kampf mit einem realen Schwert, das beinahe größer ist als die Vokalistin.

Berliner Headliner

Wem der Großteil der Sympathien an diesem Abend gehörte, wurde beim folgenden Auftritt der Berliner Thrash-Metal-Band Space Chaser klar. Obwohl die Truppe um Sänger Siegfried Rudzynski der Headliner war, bejubelte nur noch gut die Hälfte der vorher Anwesenden deren Show. Musikalisch sicherlich um einiges schneller und härter, wussten die Berliner genauso zu überzeugen wie ihre Kölner Kollegen.

20211113 Space Chaser_Artheater (c) Marcus Flesch (2)

Frontmann Siegfried Rudzynski von Space Chaser aus Berlin.

Rudzynskis hohe Singstimme rangiert im Spektrum von Bruce Dickinson (Iron Maiden) oder Helloween-Frontsirene Kai Hansen. Mit ihrem kürzlich erschienen dritten Album „Give Us Life“ präsentierten Space Chaser nach fünf Jahren ihrem Publikum neues Material. Der Reaktion der verbliebenen Fans im Artheater zufolge funktionieren bekannte und neue Songs gleichermaßen, denn ohne Zugabe durfte die Truppe nicht von der Bühne.

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