Weil die Stadt Köln bei der Aufwertung des Deutschlandtickets geschlafen hat, können die Schüler jetzt die kulturellen Unterschiede in Deutschland nicht erfahren.
Satirischer WochenrückblickDer Döner und das Deutschlandticket


Für Schüler und Schülerinnen in Köln gibt es bisher keine Aufwertung des Schüler- zum Deutschlandticket. Foto: Niklas Pinner
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Hallo, geht’s noch? Kaum sind die Sommerferien vorbei, geht das Genörgel los. Auf den letzten Metern des alten Schuljahres habt ihr euch noch darüber beschwert, dass es unzumutbar ist, mit der KVB durch die halbe Stadt zu gondeln, nur um ein Gymnasium oder eine Gesamtschule zu besuchen.
Wir verstehen euch ja. Wie soll man sich ernsthaft auf eine Klausur vorbereiten, wenn man morgens in der Bahn keinen Sitzplatz kriegt und auch noch dreimal umsteigen muss? Da kann sich doch kein Mensch konzentrieren.
Aber kaum habt ihr das Schülerticket in der Tasche, gibt’s schon wieder Geschrei. Was? Damit kann ich am Wochenende ja gar nicht zum Dönertest. Wo doch @Holle21614 gerade den Artuklu-Grill deutschlandweit auf Platz drei gerankt hat. Bei Youtube. In Gelsenkirchen. Seither ist das ein Wallfahrtsort. Feinstes Kalbfleisch, hauchdünn geschnitten, mariniert und eingelegt in Milch. Den kommen selbst die alten Leute holen. Sagt Ferhat, der Besitzer. Und dass danach das Altenheim Lambada tanzt.
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Zwischen Köln und Düsseldorf fährt ohnehin nichts mehr
Voll krass, die Stadt Köln. Alle haben das Schülerticket Deutschland plus. Sogar Dormagen. Nur wir nicht. Wie sollen wir da die kulturellen Unterschiede von Schüler-Deutschland erfahren? Jetzt gibt es den Kulturpass - und wir? Wir kommen ohne Zuschlag doch nicht mal bis Düsseldorf.
Bitte, liebe Kinder. Nicht enttäuscht sein. Ihr seid der Stadt nicht egal. Dem Schulamt nicht – und den Politikern auch nicht. Die haben einfach nur gepennt. Aber mal ehrlich? Wem nutzt das schönste Deutschlandticket, wenn zwischen Köln und Düsseldorf so gut wie kein Zug mehr fährt? Das ist wie bei der KVB. Eine Baustelle nach der anderen. Deshalb bringt euch der Papa doch jeden Morgen mit seinem SUV bis vor die Schule.
Ach so. In Gelsenkirchen, also im Ruhrpott, tröstet man sich immer damit, dass es anderswo auch scheiße ist. Aber im Gegensatz zu euch können eure Altersgenossen aus dem Ruhrpott sich selbst ein Urteil bilden, ob das so stimmt. Mit dem Deutschland-Schülerticket. In Köln zum Beispiel.