Das Software-Problem bei der Stellwerksteuerung ist offenbar erkannt, aber nicht auf die Schnelle zu beheben. Einen Termin für die notwendige zweite Sperrpause kann die Bahn noch nicht nennen.
Sperrung aufgehobenKölner Hauptbahnhof nach zehn Tagen wieder am Netz

Reisende steigen in einen ICE der Deutschen Bahn. Nach der Sperrung des Hauptbahnhofs Köln fahren die Züge seit Montag im Fernverkehr wieder.
Copyright: Oliver Berg/dpa
Nach der zehntägigen Sperrung des Hauptbahnhofs ist der Betrieb im Fern- und Regionalverkehr am Montagmorgen um fünf Uhr wieder angelaufen. Von den rund 1300 Zügen täglich müssen bis auf die S-Bahn, die bereits seit Ende 2021 über ein neues elektronisches Stellwerk gesteuert wird, rund 740 Regional- und Fernzüge aber bis auf Weiteres mithilfe der alten Technik durch den Bahnhof geschleust werden.
Ein Software-Fehler, der erst kurz vor Beginn der Bahnhofssperrung aufgefallen war, hatte das Umschalten auf das neue Stellwerk laut Bahn unmöglich gemacht. „Wir haben gemeinsam mit den Projektpartnern an der Behebung des Software-Fehlers gearbeitet“, sagte ein Bahnsprecher auf Anfrage. Die Software stammt vom japanischen Konzern Hitachi.
„Die Begutachtung durch die Sachverständigen geht im Anschluss an die Sperrung weiter. Die Behebung führt zu Änderungen in der Software-Planung. Umfang und dazugehörige Prüfschritte werden mit den Sachverständigen, den Gutachtern und dem Hersteller bewertet und eingetaktet“, so der Sprecher.
Alles zum Thema Deutsche Bahn
- Randale der Frankfurter 1. FC Köln muss Schäden ersetzen – und will Gästefans weiter zulassen
- Sperrung aufgehoben Kölner Hauptbahnhof nach zehn Tagen wieder am Netz
- Eurostar, ICEs Mehrtägiger Bahnstreik in Belgien hat auch Auswirkungen auf Köln
- Alkoholverdacht Polizei nimmt betrunkenen Lokführer in Gewahrsam
- Nach zehn Tagen Sperrung Bahn-Betrieb am Kölner Hauptbahnhof läuft wieder normal
- Kunsthandwerk und Lichterglanz Wo der Nussknacker lebt: Weihnachtszauber im Erzgebirge
- Frostige Temperaturen Schnee-Spaß im Sauerland
Terminnot durch Karneval und die Großbaustelle Köln-Hagen
Fest steht schon jetzt: In diesem Jahr wird das Projekt nicht mehr abgeschlossen, selbst wenn das technisch machbar wäre. In der Weihnachtszeit ist die Auslastung der Züge dermaßen hoch, dass eine erneute Sperrung des Hauptbahnhofs zum Kollaps führten würde.
„Was wir den Fahrgästen schon jetzt sagen können: Die zweite Sperrung wird kürzer sein“, sagt der Bahnsprecher. „Und selbstverständlich nehmen wir bei der Planung auch Rücksicht auf den Karnevalsverkehr in Köln.“ Auch habe man habe den Start der Generalsanierung der Strecke Köln-Wuppertal-Hagen im Blick. Sie beginnt am 6. Februar und endet am 10. Juli. „Sobald die Details stehen, werden wir informieren“, so der Sprecher.
Die Sperrung des 65 Kilometer langen Abschnitts hat zur Folge, dass in diesem Zeitraum dort keine Fernverkehrszüge fahren werden. Der Großteil wird über Düsseldorf und das Ruhrgebiet umgeleitet. Auch der Regional- und die S-Bahn-Verkehr ist stark eingeschränkt und wird zum Großteil durch Busse ersetzt.
Die Bahn hat die Sperrung des Kölner Hauptbahnhofs für etliche andere Arbeiten genutzt. Die Bauteams haben zwei neue Weichen eingesetzt, Teile der Oberleitung erneuert und den Bahnsteig an Gleis 9 verlängert. Dort können jetzt auch längere Züge halten.
„Damit erreichen wir eine höhere Flexibilität“, sagte der Bahnsprecher. Überdies habe man die Gleise und Teile der Bahnsteige gesäubert sowie die Bahnsteigkanten einer Grundreinigung unterzogen. Die Unterbrechung des Zugverkehrs habe es auch möglich gemacht, acht Weichenantriebe zu erneuern und Reparaturen an der Stromversorgung des Abstellbahnhofs Deutzerfeld vorzunehmen.
Grundsätzlich müssen sich Reisende im Großraum Köln auch in den kommenden Jahren auf viele Baustellen einstellen. „Im kommenden Jahr wird das Bauvolumen ebenfalls auf hohem Niveau weiterlaufen“, so der Bahnsprecher. Ziel sei es, die Infrastruktur schnellstmöglich auf Vordermann zu bringen. „Insbesondere durch die Generalsanierung der Strecken wird der Zugverkehr rund um Köln langfristig stabiler und zuverlässiger.“
