Stadt stockt Personal aufSo läuft der Führerschein-Umtausch derzeit in Köln

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Symbolbild Ende Papierführerschein

Der Führerschein aus Papier geht in seine letzten Jahre – für einige ist sogar schon im Januar Schluss.

Köln – Ob grauer Lappen, rosa Pappe oder weiße Plastikkarte: Bis 2033 muss jeder Führerschein, der vor dem 19. Januar 2013 ausgestellt wurde, in den neuen EU-Führerschein umgetauscht werden. Das geschieht stufenweise. So soll sichergestellt werden, dass alle in der EU noch in Umlauf befindlichen Führerscheine ein einheitliches und fälschungssicheres Muster erhalten. Mit dem Umtausch der alten Führerscheine hat die Stadt derzeit alle Hände voll zu tun.

„Zurzeit setzt eine verstärkte Nachfrage ein, die zu einer Vollauslastung der zur Verfügung stehenden Termine führt“, sagt eine Stadtsprecherin. Bis zum 24. Januar seien 12.600 Anträge gestellt worden, 9.500 Führerscheine seien bereits ausgehändigt worden. Die Stadt schätzt, dass bis 2033 insgesamt 600.000 Führerscheine umgetauscht werden müssen. Um die Anträge schneller bearbeiten zu können, würden derzeit 15 weitere Stellen besetzt.

600.000 Führerscheine müssen umgetauscht werden

„Die Terminkalender zur Führerscheinumstellung ist für die nächsten 45 Tage sehr gut gebucht“, heißt es bei der Stadt. Allerdings würden täglich neue Termine frei, die wieder abgerufen werden könnten. „So kann es sein, dass eine Person die Vorlaufzeit von 45 Tagen ausschöpfen muss, eine andere Person hingegen den Termin für den aktuellen Tag buchen kann.“ Ein kurzer Blick am Donnerstagmittag auf die Online-Plattform der Stadt ergab, dass sogar ein Termin binnen zwei Stunden möglich gewesen wäre. Weitere Termine hätten innerhalb von elf Tagen gebucht werden können.

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Ein Problem sei allerdings, dass trotz einer 36 Stunden vor Termin erfolgenden Erinnerung, rund acht Prozent der Termine nicht wahrgenommen würden, aber auch nicht abgesagt worden seien. Diese stünden damit auch nicht anderen Kölnern zur Verfügung. Seit dem 17. November 2021 seien rund 470 Termine auf diese Weise weggefallen.

Umtauschen müssen derzeit Führerscheininhaber der Geburtsjahrgänge 1953 bis 1958. Allerdings nur, wenn die ursprünglich ausgestellten Führerscheine, also die grauen oder rosafarbenen in Papierform, noch in Gebrauch sind. „Sollten diese inzwischen bereits in Kartenführerscheine umgetauscht worden sein, sei das Ausstellungsjahr des neuen Führerscheins für die Umtauschfrist maßgeblich“, so die Stadt. Hinzu kommt, dass die Innenministerkonferenz am 17. Januar beschlossen hat, die bisher geltende Umtauschfrist um ein halbes Jahr bis zum 19. Juli zu verlängern.

Umtauschfrist wurde erweitert

Bis zu einer entsprechenden Änderung der Fahrerlaubnis-Verordnung sollen Verstöße gegen die Umtauschpflicht alter Führerscheine angesichts der aktuellen Belastungen durch die Corona-Pandemie nicht bestraft werden. „Der Führerschein kann auch noch zu einem späteren Zeitpunkt umgetauscht werden. Die Fahrerlaubnis erlischt nicht“, teilt die Stadt mit. Die Polizei könne jedoch ein Verwarngeld erheben.

25,30 Euro für den neuen Führerschein

Für einen Umtausch werden ein Reisepass oder ein Personalausweis, ein biometrisches Foto und der alte Führerschein benötigt. Ausländer müssen ihren nationalen Pass und Nicht-EU-Ausländer eine Aufenthaltsgenehmigung vorlegen. Der neue Ausweis, der 15 Jahre lang gültig ist, kostet 25,30 Euro. 43,90 Euro werden fällig, wenn gleichzeitig auch eine Fahrerlaubnis von Lkw verlängert wird. 9,75 Euro müssen zusätzlich gezahlt werden, wenn eine Expresszustellung gewünscht wird.

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