Wie hoch ist der Inzidenzwert?Netzwerkfehler führt erneut zu Verwirrung in Köln

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Ein Mitarbeiter des Gesundheitswesen testet eine Nasenabstrichprobe auf das Coronavirus. (Symbolbild)

Köln – Im Laufe des Mittwochs hat ein Netzwerkfehler des Landeszentrum für Gesundheit (LZG), das den Inzidenzwert auch für Köln berechnet, erneut zu Verwirrung geführt. Bereits am Dienstag konnte keine eindeutige Sieben-Tage-Inzidenz angegeben werden. Am Mittwoch wurde nachträglich für Dienstag ein korrigierter Wert von 206,3 für Köln angegeben. Dies hätte eine stark sinkende Tendenz von Dienstag zu Mittwoch (190,1) bedeutet. Die Stadt bestätigte den Wert zunächst, wies ihn dann jedoch als fehlerhaft zurück. Auch das LZG verwies auf den technischen Fehler, der zu dem hohen Wert geführt habe.

Auch die aktuelle Inzidenz von 190,1 zog die Stadt am Mittwochvormittag auf Nachfrage zurück. Es sei wahrscheinlich, dass auch diese Angabe durch den Netzwerkfehler verzerrt sei. Nach erneuter Rücksprache mit dem Landeszentrum für Gesundheit revidierte die Stadt Köln auch diese Aussage: Der Wert für Dienstag sei doch korrekt.

Stadt Köln berechnet Inzidenz selbst

Weil die Stadt eigene Berechnungen für die Sieben-Tage-Inzidenz in Köln anstellt, war der Krisenstab stets über die aktuelle Entwicklung informiert. Die Stadt publiziert diese Daten allerdings nicht – weil sie nicht rechtssicher seien und nur zu weiterer Verwirrung führen würden, wie es von der Stadt hieß. „Allein der vom LZG festgelegte Inzidenzwert ist die Grundlage für jeglichen rechtlichen Schritte“, betonte Pressesprecher Alexander Vogel auf Nachfrage.

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Die Rechtssicherheit des Wertes ist auch deshalb essenziell, weil an den Wert einschneidende Maßnahmen zum Schutz vor Covid-19 geknüpft sind. Würde ein aktueller, rechtssicherer Wert – wie zwischenzeitlich am Mittwoch – längerfristig fehlen, wäre es nicht möglich, Maßnahmen wie die Schließung von Schulen oder private Kontaktbeschränkungen juristisch zu begründen. Man rechne damit, dass das LZG nach der behobenen Störung wieder zuverlässig Daten zur Verfügung stelle, hieß es von der Stadt. Die Verantwortung für die Veröffentlichung des korrekten Wertes liege beim Land.

Das LZG teilte auf Nachfrage mit, auch eine Tendenz bei der Entwicklung des Inzidenzwertes könne für Dienstag und Mittwoch nicht mitgeteilt werden. Ab dem Donnerstag sei dies wieder möglich. Aus den von der Stadt übermittelten Zahlen zu den Neuinfektionen lässt sich ableiten, dass die Inzidenz am Mittwoch zumindest leicht rückläufig war.

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