Zentralbibliothek am NeumarktArchitektenbund erinnert Stadt Köln an selbst gestecktes Ziel

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Außenansichten der Zentralbibliothek am Neumarkt.

Die Zentralbibliothek am Neumarkt ist in einem baulich schlechten Zustand.

Der BDA fordert die Sanierung der Kölner Zentralbibliothek. In einem offenen Brief wird dabei die Stadt an ein selbst formuliertes Ziel erinnert.  

Nach dem Kölner Ableger des Bundes Deutscher Architektinnen und Architekten (BDA) macht sich nun auch der BDA-Landesverband für den Erhalt der Zentralbibliothek am Neumarkt stark. In einem offenen Brief an die Kölner Stadtspitze wird die Sanierung Gebäudes vor allem aus Klimaschutzgründen gefordert.  

Die Bauwirtschaft mit ihrer enormen klimapolitischen Relevanz lasse sich nur mit einer neuen Kultur des Pflegens und Reparierens nachhaltiger gestalten. „Um dies zu erreichen, ist es unerlässlich, das Neubauvolumen drastisch zugunsten von Sanierung und Weiternutzung zu verschieben“, schreibt BDA-Landesvorsitzender Gerd Lorber. 

Zentralbibliothek Köln: Bund Deutscher Architekten fordert Sanierung

Bauen müsse vermehrt ohne Neubau auskommen. Dies sei angesichts des Klimawandels ein zentraler Punkt einer Selbstverpflichtung, die der BDA in einem Positionspapier festgelegt habe. Ein Paradigmenwechsel hin zur klima- und sozialgerechten Stadt sei vonnöten.

Thematisiert wird in diesem Zusammenhang auch, dass sich sowohl die Stadt Köln als auch das Land NRW die Klimaneutralität bis 2035 zum Ziel gesetzt haben. In diesem Sinne bedürfe der Erhalt des Gebäudes der Kölner Stadtbibliothek keiner radikalen Änderung der selbst gesteckten Pläne. „Jedoch, wir wünschen uns, dass sie sich auch im Handeln niederschlägt“, appelliert Lorber an die Adressaten des Briefs. Zu ihnen zählen unter anderem Oberbürgermeisterin Henriette Reker, Baudezernent Markus Greitemann und Kulturdezernent Stefan Charles.

Ein Abbruch der bestehenden Zentralbibliothek sei aus Sicht des BDA keine Option, sondern ein eklatanter Irrtum. Doch dies steht nach Angaben der Stadt Köln nicht zur Debatte, wie der „Kölner Stadt-Anzeiger“ bereits berichtete. Demnach werden folgende Varianten derzeit gehandelt: die Generalsanierung des Gebäudes von 1979 oder der dauerhafte Umzug in das bisher als Interim geplante Haus auf der Hohe Straße sowie ein dezentrales Zukunftsmodell. Die Bibliothek könnte dann auf mehrere Standorte verteilt sein. Eine Entscheidung soll der Stadtrat in seiner Sitzung am 16. Mai treffen.

Eine Sanierung soll nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ rund 140 Millionen kosten, ursprünglich war die Verwaltung einmal von 15,8 Millionen Euro ausgegangen. Das war 2012, als erstmals über die notwendige Instandsetzung des Gebäudes informiert worden war.

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