Zurück zu den Ursprüngen?Wie der Kölner Karneval eine ungewisse Session plant

Lesezeit 3 Minuten
MDS-KSTA-2020-02-20-71-158239532

Ein Dreigestirn wird es trotz Corona auch in der kommenden Session geben. (Archivbild)

Köln – Auch wenn derzeit noch keiner genau sagen kann, wie die kommende Karnevalssession aussehen wird und in welcher Form die Jecken überhaupt feiern können, ist eins schon jetzt ganz sicher: Ein Dreigestirn oder ein Prinzenpaar wird es in den rheinischen Fastelovends-Hochburgen auf jeden Fall geben. Darauf haben sich jetzt die Festkomitee-Präsidenten aus Köln und Düsseldorf, aus Bonn und Aachen verständigt, die ja auch gemeinsam den als „immaterielles Kulturerbe“ anerkannten Rheinischen Karneval bilden.

Direkt morgens wissen, was in Köln passiert

Jetzt für „Stadt mit K“ anmelden!

SMK-Brasack

Was bringt der Tag? Was kann ich in Köln unternehmen? Wo sollte ich essen gehen? Oder soll ich vielleicht doch lieber ein Rezept nachkochen? Wie ist die aktuelle Corona-Lage in der Stadt? Und welche Geschichten sollte ich auf keinen Fall verpassen?

All das liefern wir Ihnen in unserem Newsletter „Stadt mit K“ von Montag bis Freitag immer bis spätestens 7 Uhr bequem und kostenlos in ihr E-Mail-Postfach.

Als Newsletter-Abonnent erhalten Sie außerdem regelmäßig exklusive Informationen und können an interessanten Aktionen und Gewinnspielen teilnehmen. 

Jetzt für „Stadt mit K“ anmelden und über Köln auf dem Laufenden bleiben! 

Hier geht's zur Anmeldung.

Etwas aufgeschreckt waren die Karnevalsoberen durch Meldungen in der Vorwoche aus Mönchengladbach. Dort hatte der zuständige Karnevalsverband schon mal - mit der Zustimmung des Oberbürgermeisters – bis zum Jahresende alle jecken Sitzungen andere Events abgesagt und angekündigt, auch kein neues Prinzenpaar zu küren. Für die wenigen verbleibenden Veranstaltungen Anfang 2021 soll das Prinzenpaar sowie das Kinderprinzenpaar der vergangen Session weiter im Amt und im Ornat bleiben. Um ähnliche Alleingänge zu verhindern haben sich nun die vier Großen des rheinischen Frohsinns auf eine einheitliche Linie verständigt.

„Der Karneval lebt von Nähe“

„Zurzeit planen wir alle die Session wie gewohnt – bis es klare gesetzliche Regelungen gibt “, heißt es. Dazu gehöre die Auswahl der jeweiligen Tollitäten, die Planung der Umzüge, die Vorbereitung der Sitzungen. Auch für mögliche kleine Feiern brauche man ein Prinzenpaar oder ein Dreigestirn, das die Jecken durch die Session führt. Die Namen und Gesellschaften dieser kommenden Tollitäten wolle man in allen vier Städten, so hat man sich geeinigt, allerdings erst nach der Sommerpause bekannt geben.

Das könnte Sie auch interessieren:

Hinter den Kulissen arbeite man derzeit bereits an Überlegungen und Konzepten, wie das durch Geselligkeit geprägte Brauchtum und die derzeit geltenden Abstandsregeln zu vereinbaren sind. „Das wird nicht einfach, denn der Karneval lebt von Nähe und Gemeinsamkeit“, sagt Kölns Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn. „Dennoch sind wir uns sicher, dass es auch im kommenden Jahr eine Fastelovends-Session geben muss und wird.“ Der Karneval sei doch im Rheinland ein Jahrhunderte altes Brauchtum mit einer hohen sozialen Relevanz. Kuckelkorn: „Menschen brauchen solche Traditionen und Verbindungen gerade in Krisenzeiten, um daraus auch Stärke und Mut zu ziehen. Das hat uns die Vergangenheit doch schon oft genug gezeigt.“

Kölner Karneval: Zurück zu den Ursprüngen?

Das sieht sein Düsseldorfer Kollege Michael Laumen ähnlich. „Uns ist bewusst, dass es heute dringendere Themen gibt als den Karneval. Aber gerade in schwierigen Zeiten – wie in der Nachkriegszeit – hat das Fest stets eine wichtige Funktion erfüllt, um Menschen auf andere Gedanken zu bringen. Für die Session 2021 möchten wir uns der Herausforderung gemeinsam stellen, den Menschen trotz aller aktuellen Probleme auch etwas Fröhliches zu bieten.“

Vielleicht gehe es zurück zu den Ursprüngen: Im kleinen Kreis in den Veedeln feiern statt auf den Bühnen der großen Prunksitzungen. Auch digitale Lösungen seien möglich, heißt es. Hier seien auch die Künstler und die Karnevalsgesellschaften gefragt, um möglicherweise neue Karnevalsformen zu organisieren und positiv zu begleiten.

KStA abonnieren