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Künftige Flaniermeile in KönigswinterAusschuss will Naturstein für Drachenfelsstraße

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Verschiedene Betonsteine nahmen die Ausschussmitglieder in Augenschein. 

Königswinter – Wenn in ein paar Jahren die Drachenfelsstraße umgestaltet und die seit langem herbeigesehnte Bahnunterführung fertiggestellt ist, dann flanieren Touristen und Besucher der Altstadt nicht über Betonstein, sondern über Naturstein. Darauf hat sich jüngst der Ausschuss für Stadtentwicklung und Klimaschutz festgelegt, ohne aber schon konkret zu beschließen, welche Natursteine es werden.

Rund 600.000 Euro Mehrkosten

An dieser „wichtigen Tourismusachse“, hieß es in der Sitzung, könne aus Gründen der Qualität und mit Blick auf die Nachhaltigkeit nur Naturstein in Frage kommen. Auch wenn die 25 Prozent Mehrkosten „schmerzen“, wie Friedemann Spicker (KöWI) einräumte.

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Kurz zuvor hatten sich die Ausschussmitglieder im Baubetriebshof getroffen, um die verschiedenen Beton- und Natursteinvarianten zu sehen, zu fühlen und zu vergleichen. Das Problem: Weil ein Händler den Termin „verschwitzt“ hatte, so der Stadtplaner Peter Carl vom Büro Lohaus Carl Köhlmos (Hannover), das für die Stadt mit dem Projekt befasst ist, fehlten die Natursteine, die er den Kommunalpolitikern hätte zeigen wollen. Das soll nun für die nächste Sitzung nachgeholt werden. Der Grundsatzbeschluss pro Naturstein steht aber.

CO2-Bilanz ein Kriterium

Der Knackpunkt dabei: Während Natursteine aus Deutschland laut Carls Vorlage bis zu 290 Euro pro Quadratmeter kosten könnten, wären Betonsteine schon für 60 Euro den Quadratmeter zu haben. Peter Carl rechnete hoch, dass sich das städtische Projekt von 2,9 auf 3,5 bis 3,6 Millionen Euro verteuern würde. Auf der anderen Seite habe Granit aus Süddeutschland oder Basalt aus der Eifel eine bessere CO2-Bilanz als die Betonsteine, während sie für Natursteine aus Portugal oder Rumänien wegen der längeren Transportwege schlechter ausfalle.

Efeu und Graffiti für die Wände

Der Ausschuss legte sich unterdessen auf weitere Punkte fest: Die Wände außerhalb der geplanten Unterführung sollen nicht mit Dolomitgestein verkleidet, sondern mit Efeu begrünt und beispielsweise durch Clematis mit ein paar natürlichen Farbtupfern versehen werden.

Die Wände in der Unterführung, wo es weder Sonne noch Regenwasser gibt, sollen Graffiti-Künstler gestalten mit Motiven, die mit dem Siebengebirge und dem Drachenfels zu tun haben. Peter Carl sprach von fotorealistischen Darstellungen. Für die Motive will man auf den Fundus des Siebengebirgsmuseums zurückgreifen.

Bis zur Umsetzung ist unterdessen noch ein bisschen Zeit: Die Bahn will die rund zwölf Millionen Euro teure Unterführung nach den letzten Angaben bis Ende 2025 fertigstellen. Für die aufwendige Gestaltung der Drachenfelsstraße links und rechts der Bahntrasse sowie im Tunnel muss die Stadt aufkommen. Die Fußgängerunterführung und der durch sie mögliche Bau einer Entlastungsstraße soll mittelfristig eine Neuordnung des Verkehrs in der gesamten Altstadt ermöglichen.