„Aufzeichnung war eine Party“Klimaschutz-Aktivistin Neubauer lässt Lanz abblitzen

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Luisa Neubauer dpa 231019

Luisa Neubauer bei einer Veranstaltung von „Fridays for Future“ (Archivfoto).

Köln – Klimaschutz-Aktivistin Luisa Neubauer hat nach ihrem Auftritt bei Markus Lanz am Dienstagabend im ZDF auf Twitter nachgelegt. „Nach der Sendung heute kann man Herrn Lanz immerhin nicht mehr vorwerfen er würde nicht kritisch gegenüber Klimaaktivistinnen sein. Fair enough. Aufzeichnung war eine Party“, schrieb die 23-Jährige im Anschluss an die Sendung.

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Lanz hatte sich mit Neubauer, die in Deutschland zu den führenden Aktivistinnen der „Fridays for Future“-Bewegung zählt, einen unterhaltsamen Schlagabtausch geliefert. Lanz zitierte dabei zunächst aus Neubauers Buch „Vom Ende der Klimakrise“, das sie gemeinsam mit Alexander Repenning geschrieben hat: „Ist das Kinderkriegen unseren Mitmenschen gegenüber verantwortungsvoll, da statistisch gesehen nichts einen größeren CO2-Fußabdruck?“ “ und fragte anschließend nach, was daraus folgen würde.

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Lanz hakt nach, Neubauer reagiert forsch

Neubauer sagte, viele junge Frauen würden ihr diese Frage stellen. Ob es noch verantwortungsbewusst sei, Kinder in die Welt zu setzen, die ein ganzes Leben mit dieser Krise umgehen müssten. „Ich ermutige diese Frauen, mit uns für die Veränderungen zu kämpfen, die wir anstreben.“

Lanz bohrte nach, wollte eine präzisere Antwort auf seine Frage. Doch Neubauer ließ den Talkshow-Moderator bestimmt abblitzen: „Wenn Sie jetzt von mir hören wollen, dass Leute aufhören sollen, Kinder zu bekommen: Sorry, so einfach ist es nicht.“

Lanz formulierte anschließend eine indirekte Kritik an „Fridays for Future“ und zweifelte die Konstruktivität von radikaler Wortwahl an. Auch darauf hatte Neubauer eine Antwort parat: „Deutschland lebt in einer Vorstellungskrise. Die Menschen denken, sie seien nicht betroffen. Mit der Klimakrise verbinden sie im Pazifik untergehende Inseln und Eisbären.“

Anschließend schaukelte sich die Debatte hoch. Lanz legte nach: „Wir reden so viel über Populismus, über Leute, die nicht auf ihre Sprache achten“, sagte der ZDF-Moderator. „Das radikale Ignorieren der Klimakrise ist das Radikale“, schickte Neubauer hinterher. Die Forderungen von „Fridays for Future“ seien nicht radikal, man fordere nur ein sich an internationale Abkommen zu halten.

Neubauer schließt Gang in die Politik nicht aus

Während Lanz zeitweise etwas mürrisch wirkte, blieb Neubauer die gesamte Sendung über ruhig und ließ sich auch von der Frage, ob sie in die Politik gehen wolle, nicht aus der Ruhe bringen. „Ich bin 23, ich würde das nicht kategorisch ausschließen. Ich schließe es jetzt gerade aus. In den nächsten Jahren ist das keine Option. Ich hab so viele Dinge zu tun.“

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