Benefiz-VeranstaltungKölner Autoren lesen für ukrainische Kollegen

Das Literaturhaus Köln
Copyright: Alexander Roll
Köln – Es gehe um Wertschätzung der ukrainischen Kultur und Literatur, eröffnete Literaturhaus-Leiterin Bettina Fischer #StandWithUkraine, die gemeinsame Solidaritätsveranstaltung von Literaturhaus Köln und Literaturszene Köln.
Und es geht darum zu helfen: Die Kölner Autoren – darunter Günter Wallraff und Peter. Licht – die Texte ihrer ukrainischen Kollegen vortrugen, taten dies ehrenamtlich, alle Einnahmen werden gespendet. Den Stream kann man unter literaturhaus-koeln.de abrufen – gegen eine eigene Spende.
Ruinen des Glaubens, Ruinen der Hoffnung
Der Ton des Abends ist, dem Anlass angemessen, von einem Pathos, das man in Europa verlernt hat, jedenfalls bis vor anderthalb Wochen. Nun kann sich jeder etwas unter den „Ruinen des Glaubens, Ruinen der Hoffnung“ vorstellen, die Simone Scharbert aus Jurij Andruchowytschs „Mein Europa“ zitiert.
Plötzlich ganz nah: Die Urgroßmutter, die in Tanna Sloniowskas „Das Licht der Frauen“ nach dem Ende der Sowjetunion die Tür vor der Geschichte zuzusperren versucht, nur um sie für die in blau-gelber Flagge eingewickelte Leiche der Enkelin öffnen zu müssen. Oder der Bienenzüchter aus dem Donbass, der sich in Andrej Kurkows „Graue Bienen“ vergeblich aus allen Kämpfen heraushalten will.
Das könnte Sie auch interessieren:
Sie empfänden alle Gefühle auf einmal, schreibt das ukrainische Illustratoren-Paar Romana Romanyschyn und Sandria Lessie: „Angst, Trauer, Schrecken, Zorn, Stolz, Entschlossenheit und Bestürzung, die sich in Gefasstheit wandelt.“ Was man indes nicht empfinde, sei Einsamkeit, das ukrainische Volk halte zusammen, die Freunde im Ausland stünden bei.