Comeback-SongWas hat Helene Fischer auf dem Mars zu suchen?

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Helene Fischer

Der Weltraum – Was nur hat die bodenständige Helene Fischer auf einem Raumschiff zu suchen, noch dazu auf einem, dessen eierschalweiße, glatt übereinandergeschichtete Wandverkleidung aussieht, als entstammte sie einem der „Cremaster“-Filme des Künstlers Matthew Barney?

Ach so, sie empfängt dort oben heiße Signale vom puerto-ricanischen Popsänger Louis „Despacito“ Fonsi. Der lümmelt sich, umgeben von leicht zu begeisternden Damen, an einer gut bestückten Theke herum und funkt der Schlagerqueen eine eindeutige Aufforderung in den Orbit: „Vamos a Marte“,  lass uns zum Mars gehen. Höchstens Elon Musk würde dabei an eine mit Eisenoxidstaub bedeckte Gesteinswüste denken.

Das Video zum Fischer-Comeback – ihr letztes Album erschien vor vier Jahren  – unterbrach am Freitagabend  auf sieben Privatsendern das laufende Programm; wie man das von einer Alien-Invasion erwarten darf. Prompt wurde über die etwas billig aussehenden Kulissen und Kostüme gelästert, über den geografisch herausgeforderten Text sowieso:  „Ich bringe dich an den Strand, sogar in den Himalaya“, säuselt Fonsi, worauf Fischer folgert: „Der Mond ist unsere Sonne“.

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Aber sie bewerben sich ja gar nicht für die Arbeitsplätze von Mr. Sulu und Mr. Chekov. Es geht um Navigation auf äußerst begrenztem Raum, genauer gesagt um weiblichen Sextourismus, so wie sich die Fischer als blonder E.T. ins südländische Getümmel stürzt. Sie besingt keine außer-, sondern völlig irdische Freuden: Ihr Raumschiff ist ein Billigflieger.

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