Unwirtschaftlich und unkoordiniertKölner Kinobetreiber kritisieren Corona-Auflagen

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Der Filmpalast bei der Wiedereröffnung im Juli

Der Filmpalast bei der Wiedereröffnung im Juli

Köln – Das Sommertief ist in diesem Jahr nicht die einzige Herausforderung für Kinobetreibende. Dass neu angelaufene Filme wie etwa „Black Widow“ gleichzeitig auf den Streaming-Plattformen ausgewertet werden, wirft die Frage nach der zukünftigen Rolle des Kinos auf. Aktuell weitaus bedenklichere Auswirkungen für den Kinobetrieb hat aber die Pandemie. Die Corona-Auflagen erschweren vielerorts die Planung, bis hin zur Bedrohung des Fortbestandes.

„Die Kinos in den Bundesländern, in denen die 3-G-Regelung gilt, verzeichnen aktuell ein Besucherminus von bis zu 50 Prozent“, sagt Anke Römer vom Hauptverband Deutscher Filmtheater dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Dabei seien Kinos, aufgrund hervorragender Hygienestandards und nahezu lückenloser Kontaktverfolgung, nachweislich keine Verbreitungsorte für Covid.

Die Besucherzahlen sind nicht schlecht - gemessen an dem, was erlaubt ist

Auch in Köln kommen die 3-G-Regelungen auf die Kinos zu. Doch was bedeutet das konkret für die Kinobetreibenden, die erst seit wenigen Wochen wieder geöffnet haben? „Die Besucherzahlen sind nicht schlecht und unsere Konzepte werden gut angenommen“, sagt Claudia Hebbel, Geschäftsführerin des Filmpalast Köln, „dennoch ist es für einige Eltern lästig, jedes Mal die Kinder testen zu lassen.“

Die „nicht schlechten“ Besucherzahlen relativiert sie allerdings durch den Zusatz, dass auf die zur Verfügung stehenden Plätze gerechnet werde. Das Einhalten des notwendigen Schachbrettprinzips, um die Abstandsregelungen für die Besucher garantieren zu können, lohne sich für ihr Kino finanziell nicht. „Das Schachbrettmuster ist für uns wirtschaftlich nicht sinnvoll“, sagt auch Andreas Lünstroh, Leiter des Residenz, „aber wir freuen uns, überhaupt wieder auf zu haben.“ So sei die Stimmung sowohl auf der Seite der Mitarbeitenden als auch auf der der Besucher sehr gut.

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In Hinblick auf die 3-G-Regelungen setzt Lünstroh auf geübte Gäste: „Die meisten sind sehr gut vorbereitet und haben die Unterlagen griffbereit. Wenn diese Vorbereitung fehlt, kann es manchmal problematisch werden.“ Catherine Laakmann, Geschäftsführerin von Metropolis und Rex, sagt dazu: „In Hinblick auf die Vorbereitung der Kinobesuchenden würde eine Vereinheitlichung der Bescheinigungen den Kinos weiterhelfen.“ Sie wünscht sich eine Digitalisierung der Bescheinigungen, um die Abläufe an der Kinokasse für beide Seiten einfacher zu gestalten. „Für 3-G wird ein deutlich höherer zeitlicher Aufwand benötigt“, so Dirk Steinkühler, Geschäftsführer des Kinos Filmpalette, „und es wäre schön, wenn hierfür ein stärkeres Bewusstsein herrschen würde.“

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