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Neue Netflix-SerieAuf Weltflucht mit Barack Obama

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Barack Obama hat eine neue Netflix-Serie 

Los Gatos – Der Wind spielt in hohen Palmenblättern. Das vom Dreiviertelkreis der Hanauma Bay umschlungene Meer ist noch blauer als Fernreiseplakate es drucken können. Ganz allein am Strand der Bucht spaziert, bloßen Fußes, Barack Obama. Hier, in Hawaii, sei er aufgewachsen, spricht der einst mächtigste Mann der Welt in die Kamera: „Das war mein Hinterhof.“

Draußen tobt Krieg, beharrt Pandemie, droht Klimakollaps. Doch hinterm Bildschirm lockt die Idylle. „Als ich aufwuchs“, schwärmt Obama, „waren die Orte in der Wildnis und in unserem Alltag ein und dasselbe – ein wesentlicher Bestandteil unseres Lebens.“ 

Dagegen ist „Das Traumschiff“ knallharte Sozialreportage

Für Netflix hat er die Doku-Serie „Unsere wunderbaren Nationalparks“ produziert und die Edelbilder aus den spektakulärsten Natur-Reservaten der Erde auch kommentiert. „Das Traumschiff“ ist dagegen eine knallharte Sozialreportage.

Wir wollen fair bleiben: Die Serie zeigt eindrücklich, warum die ungebändigte Natur schützenswert ist und Obama hat während seiner Amtszeit mehr Fläche der USA unter Naturschutz gestellt als jeder Präsident vor ihm.

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Dennoch ist die Serie der totale Eskapismus, mit dem rhetorisch so gewandten Obama als Avatar einer Welt, die einmal viel hoffnungsvoller erschien als heute. Jetzt wirkt die schöne Wildnis eher wie der Privatstrand des reichen Ruheständlers, Natur als etwas, das man zur Besänftigung der Nerven auf seinem Laptop anklickt. Beinahe irreal.

Draußen, im Hinterhof der restlichen Welt, findet sich wenig Wunderbares. Und selbst Netflix durchlebt gerade die größte Krise seiner Geschichte.