„Wir sind vorbereitet”Kölner Kulturinstitutionen zur erwarteten 2G-Verordnung

Lesezeit 3 Minuten
Philharmonie

Philharmonie-Intendant Louwrens Langevoort

Köln – Auch wenn bei Redaktionsschluss am Donnerstagnachmittag eine definitive Entscheidung seitens der Ministerpräsidenten und/oder der Düsseldorfer Landesregierung ausstand: Die Kölner Kulturinstitutionen stellen sich darauf ein, im Zuge der Bekämpfung der Corona-Pandemie vom Beginn der kommenden Woche an mit der 2G-Regel konfrontiert zu sein und ihren jeweiligen Betrieb entsprechend anpassen zu müssen. Das ergab eine Umfrage dieser Zeitung.

„Sie wissen ja, dass ich eh ein Befürworter von 2G wäre“

„Sie wissen ja, dass ich eh ein Befürworter von 2G wäre“, teilte Philharmonie-Intendant Louwrens Langevoort dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ mit. Folgefragen wie die einer Ticketpreis-Erstattung für Nicht-Geimpfte werde man beantworten, wenn die entsprechende Verordnungsänderung „da“ sei.

Große Probleme sieht Langevoort auf sein Haus nicht zukommen: „Ich verweise auf die sehr hohe Quote an vollständig Geimpften und Genesen unter unseren Besuchern und unsere zertifizierte Lüftungsanlage.“ Er hält auch die Gefahr eines neuerlichen Lockdowns für gering: „Ein Klassikkonzert ist erwiesenermaßen kein Superspreader-Event.“

Alles zum Thema Konzerte in Köln

„Auch wir machen die Erfahrung“, antwortete Meike Becker, die Sprecherin der Oper, „dass fast alle Zuschauer in unserem Haus die 2G-Regel erfüllen. Wenn diese in Kraft tritt, setzen wir sie selbstverständlich sofort um.“ Ähnlich äußerten sich am Donnerstag das Schauspiel und Kölner Museen. Man seit auf 2G vorbereitet und unterstütze die Maßnahme, verlautete aus dem Wallraf.

Für Lanxess-Arena-Chef Stefan Löcher sind klare Aussagen das Wichtigste: „Ich kann gut mit 2G oder 2G-plus leben. Danach kann man sich immer noch Stunden darüber unterhalten, was der Unterschied zwischen einem nicht getesteten Geimpften und einem getesteten Ungeimpften ist, aber lieber eine verlässliche Aussage als mangelnde Planungssicherheit.“

Ohnehin 2G-Kontrollen

Die Nachfrage bei den privaten Veranstaltern ergibt ein ähnliches Bild: „Wir finden“, so Astrid Hage vom Theater Comedia, „eine 2G-Regelung gut und werden das dann wohl auch zusammen mit unserer Gastronomie umsetzen. Kontrollieren müssen wir ohnehin, und momentan kommt nur ein sehr geringer Teil des Publikums ungeimpft und getestet.“

Franziska Kopp vom Theater der Keller hat „bisher die Erfahrung gemacht, dass die Quote derjenigen, die nur mit Test kommen, unter fünf Prozent liegt. Deswegen wird sich 2G nicht drastisch auf unsere Zuschauerzahlen auswirken. Ich denke, dass sich die Menschen, die weiter Kultur erleben wollen, über 2G freuen werden.“

Im Keller-Theater gebe es eine Maskenpflicht auf den Gängen, man bitte aber die Zuschauer dringend, ihre Masken auch auf den Plätzen anzubehalten: „Und da klatschen sogar viele Leute, wenn wir die Durchsage machen.“

Das könnte Sie auch interessieren:

Auch Cinedom-Chef Holger Pfaff hält eine strikte 2G-Regel für eine wirkungsvolle Maßnahme gegen die hohen Infektionszahlen. „Diese muss jedoch tatsächlich flächendeckend und konsequent in möglichst allen Lebensbereichen umgesetzt werden und darf sich nicht auf einige wenige Bereiche beschränken.“ Er unterstütze die Maßnahme , sein geschultes Personal könne die nötigen Kontrollen problemlos durchführen.

Dennoch werde die Regel seinem Kino einen Dämpfer versetzen – „wo wir doch in den vergangenen Wochen großen Zuspruch erfahren haben und die Branche gerade wieder auflebt“. Für diese stelle die 2G-Regelung eine neue wirtschaftliche Herausforderung dar. Wichtig sei aber, so Pfaff, „dass es nicht zu weiteren Maßnahmen oder gar Schließungen kommt“.

„Die Beschlüsse abwarten’

Jan van Weegen vom Gebäude 9 will ebenfalls die angekündigten Beschlüsse abwarten: „Entscheidend ist für uns, wie lange der Schnelltest im Falle einer 2Gplus-Verordnung gültig ist. Sechs Stunden ist logistisch für unsere Gäste kaum zu realisieren. Sinnvoller wären mindestens 24 Stunden. Die höchstens sechs Stunden alten Schnelltests hatten sich ja auch an Ungeimpfte gerichtet.

Ich würde mir wünschen, dass die Leute dank 2Gplus dann wieder mit gutem Gefühl in ein Konzert gehen können.“ Momentan gilt im Gebäude 9 noch die 3G-Regel, allerdings müssen Ungeimpfte einen PCR-Tests nachweisen. Schnelltests werden nicht akzeptiert.

KStA abonnieren