Kölner bei Maischberger„Ich will eine Impfpflicht, sonst gibt es Mord und Totschlag“

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Jürgen Becker bei  „Maischberger“ 

In der ARD-Sendung „Maischberger“ ging es am Mittwochabend um die Situation in Belarus und die Notlage der Flüchtlinge, aber natürlich auch die angespannte Corona-Lage in Deutschland. Im Studio kommentierte neben den Journalistinnen Melanie Amann und Helene Bubrowski auch der Kölner Kabarettist Jürgen Becker die Ereignisse der Woche. Als Experte durfte nicht fehlen: Karl Lauterbach.

Becker steigt mit starken Worten in die Diskussion ein. Die Ungeimpfen nähmen auch ihm die Freiheit, er könne seinen Beruf nicht richtig ausüben. „Ich bin es einfach satt. Ich will eine Impfpflicht für alle, sonst gibt es Mord und Totschlag“, empört er sich. „Im Ernst?“ hakt Sandra Maischberger nach.

Jürgen Becker mit absurdem Vergleich

Becker meint es tatsächlich ernst, zieht aber einen absurden Vergleich heran. „Segelfliegen ist ein tolles Hobby. Bei Windstärke 8 kann man es aber nicht ausüben“. So ähnlich sei es bei den Impfgegnern. Sie könnten ja gerne ihre Meinung haben, aber müssten sich dennoch impfen lassen. Danach könnten sie wieder Impfgegner sein. Sie sollten sich „nicht so anstellen“. Als Durchsetzungsmittel empfiehlt er Strafen, wie „drei Punkte in Flensburg“.

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Damit sorgt er für Lacher, selbst wenn Bubrowski und Amann ihm inhaltlich nicht voll zustimmen. Sie setzen auf das Mittel der Überzeugung und 2G. Mord und Totschlag drohten eher bei einer Impfpflicht, meint Amann, auch wenn sie selber auch oft auf Impfgegner schimpfe

Karl Lauterbach nimmt Restaurants in die Pflicht

Lauterbach hält eine 2G-Regelung für die einzig wirksame Maßnahme gegen die Pandemie und spricht sich für drastische Strafen bei Verstößen aus. Entscheidend seien ganz strenge Kontrollen, sagt Lauterbach. Wenn beispielsweise ein Restaurant 2G nicht kontrolliere und damit auffalle, „dann führt das zu sechs Wochen Schließung“, sagt Lauterbach. „Ohne den Mut, ganz drastisch und auch mit harten Kontrollen flächendeckend 2G einzuführen, werden wir diese Welle nicht in den Griff bekommen“, mahnt der SPD-Politiker.

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Lauterbach und die FDP-Gesundheitspolitikerin Christine Aschenberg-Dugnus sprechen sich dafür aus, dass Arbeitgeber künftig den Impfstatus ihrer Beschäftigten abfragen dürfen. Zum Auskunftsrecht werde es noch eine Vorlage für den Bundestag geben, kündigen die beiden möglichen Koalitionspartner an. Er sei der Meinung, „dass es in dieser Situation das Auskunftsrecht geben muss“, sagt Lauterbach.

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Karl Lauterbach 

„Ich glaube, die Welle wird katastrophal werden, meint der SPD-Experte zu den derzeit explodierenden Fallzahlen. Das Drittel der Bevölkerung, das ungeimpft sei, werde ganz hart erwischt werden. Besonders Jüngere werden betroffen sein, da hier die Quote der Ungeimpften höher sei. „Wir sind in einer absoluten Notlage, die Situation ist nicht unter Kontrolle“, stimmt Lauterbach dem Virologen Christian Drosten zu. Er hofft, dass die Menschen aber nun vorsichtiger werden und einige sich doch noch impfen lassen. (cme, mit afp)

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