Museums-CheckAuf ein Abenteuer ins Odysseum in Köln

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Besonders bei schönem Wetter locken das große Schiff, eine Wasserrutschbahn und andere Attraktionen auf den Abenteuerspielplatz.

Köln – Etwas Überwindung kostet es schon, in die Box zu greifen. Was sitzt da bloß im Dunkeln? Ist es eine Ratte oder ein Hamster? Es erinnert ein bisschen an die Ekelprüfungen im Dschungelcamp, wenn man in die Fühlboxen im Odysseum fasst.

Doch anders als in der Show muss niemand Angst vor bösen Überraschungen haben. Es geht vielmehr darum, die Sinne zu schärfen und Informationen zu ertasten, die uns sonst meist unsere Augen liefern.

Die Fühlstation in der Themenwelt „Leben“ ist ein gutes Beispiel aus dem Abenteuermuseum, weil sie das Prinzip des Odysseums verdeutlicht. Gilt sonst bei einem Museumsbesuch die strikte Regel: „Bitte nicht berühren!“, ist hier das Gegenteil der Fall.

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Im Odysseum geht es immer auch darum, selbst aktiv zu werden. Hier können Kinder sich als Archäologen versuchen und Knochen ausgraben.

Anfassen ausdrücklich erlaubt, ja, sogar erwünscht. Denn fast jede Station des Hauses lädt zum Ausprobieren und Mitmachen ein. Da können die Besucher in einer Ausgrabungsstätte Skelette freilegen oder sie messen sich darin, wer den Balzruf von Pfau und Hirsch am besten imitieren kann. Beobachtet werden sie dabei von T-Rex-Dame Trexy, die gerade jüngere Kinder gehörig erschreckt.

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Trexy ist der Held vieler Kinder. Die T-Rex-Dame erwacht alle paar Minuten und faucht die Besucher an.

Ein Drittel der Besucher des Odysseums sind Schulklassen, und das versteht man gut, wenn man durch die einzelnen Welten streift. Sind Biologie, Mathematik, Physik oder Informatik häufig Fächer, bei denen Schüler schlechte Laune bekommen, wenn sie auf dem Stundenplan stehen, lernt man hier im Vorbeigehen und Ausprobieren.

Wie hoch ist unsere genetische Übereinstimmung mit einem Schimpansen? Was ist der Bernoulli-Effekt? Wie funktioniert ein Motor? Welche Materialien leiten elektrischen Strom besonders gut? Auf all diese und viele andere Fragen gibt es im Odysseum Antworten.

Wer mutig genug ist, kann sich im Astronautentrainer durch die Luft wirbeln lassen und auch der – zurzeit in Reparatur befindliche – Flugsimulator ist für viele ein Höhepunkt des Besuchs.

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Der Astronautentrainer ist nur etwas für sehr Mutige. Hier werden die Besucher ordentlich durchgeschüttelt.

Und weil die Museumsmacher erkannt haben, das besonders kleinere Kinder sich austoben müssen, kann man hier auch springen, klettern und rutschen. Es gibt einen Indoor-Hochseilgarten und im Außenbereich zudem einen Abenteuerspielplatz.

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Dem Bewegungsdrang der Kinder wird Rechnung getragen. Sie können sich zum Beispiel im Indoor-Hochseilgarten austoben.

Neben den Themenwelten und dem „Museum mit der Maus“, das in Zusammenarbeit mit dem WDR entstanden ist, sind es seit einigen Jahren vor allem die Sonderausstellungen, die für Aufsehen sorgen. Sowohl Harry Potter als auch Star Wars halfen, das Museum auch über die Grenzen Kölns hinaus bekannt zu machen und die Besucherzahlen zu steigern.

Anreise und Eintrittspreise

Odysseum – Das Abenteuermuseum, Corintostr. 1, Köln (Kalk), Tel. (0221) 690 68 111.  Öffnungszeiten: Di.–Fr. 9–18 Uhr, Sa.–So. 10–19 Uhr.  In den Sommerferien in NRW: Mo.–So. 10–19 Uhr.

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Eine riesige Erdkugel beherrscht den Innenraum der Themenwelt Erde im Odysseum.

Anreise

Mit den U-Bahn Linien 1 und 9 bis Haltestelle Kalk-Post, mit den S-Bahn Linien S12, S13 zur Haltestelle Trimbornstraße. Weiter mit den Buslinien 150 und 159. Mit dem Auto nach Köln-Kalk ins Parkhaus des Odysseums.

Eintritt

16 Euro/Erwachsene, 12 Euro/ermäßigt, 8 Euro/Kinder und Jugendliche von 4 bis 17 Jahren, 44 Euro/Familienpass (4 Personen).

Die Ausstellung

Auf 5500 Quadratmetern können die Besucher auf Entdeckungsreise durch die Themenwelten Leben und Erde gehen. Es gibt 150 Lernstationen für alle Altersstufen. Besonders jüngere Kinder spricht das „Museum mit der Maus“ an. Außerdem gibt es regelmäßig große Sonderausstellungen.

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So sähe der Mensch aus, wenn die Körperstellen besonders groß wären, mit denen wir am intensivsten fühlen.

Für Kinder

Das Odysseum richtet sich vor allem an Familien mit Kindern ab vier Jahren, deshalb gibt es ein umfangreiches Programm. So können die Besucher in vier verschiedenen Rallyes ihr Wissen testen.

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Wer Regisseur werden möchte, kann seinen eigenen Maus-Film drehen und ihn sich per Mail schicken.

Im „Museum mit der Maus“  gibt es 26 Erlebnisstationen. Besonders beliebt ist das Trickfilmstudio. Dort können Besucher eigene Filme mit der Maus oder mit „Shaun, das Schaf“ drehen.

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Das Odysseum ist das Abenteuer-Museums Kölns.

Für Schulausflüge werden unterschiedliche Workshops angeboten. Außerdem kann man im Museum Kindergeburtstag feiern, etwa zum Thema Piraten oder Astronauten.

Umgebung und Café

Attraktionen in der Nähe: Das Odysseum liegt in Köln-Kalk in der Nähe der Köln Arcaden. Das große Shopping-Center vereint 113 Geschäfte auf drei Ebenen. Auch die Lanxess-Arena ist nicht weit entfernt.

Gastronomie: Im Odysseum gibt es ein Restaurant, das Plätze im Haus und im Außenbereich anbietet. Zu essen gibt es alles, was besonders Kinder gerne mögen: Currywurst, Pommes, Schnitzel, Pizza, Nudeln, aber auch vegetarische und teils vegane Gerichte. Wer einen Kindergeburtstag in dem Abenteuermuseum bucht, kann, wenn er möchte, das Essen gleich mitbestellen.

Im Netz

Das Odysseum hat eine übersichtliche Homepage, die über alle Ausstellungsbereiche informiert. Wer einen Kindergeburtstag im Museum feiern will oder das Gebäude für ein Firmenfest mieten möchte, wird ebenfalls fündig. Außerdem kann man sich die Aufgaben für die Rallyes herunterladen.

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Eine wegweisende Erfindung made in Köln. Nicolaus Otto entwickelte seinen Verbrennungsmotor in Deutz.

Die Sonderausstellung „Der andere Blick“ hat eine aufwendig gestaltete eigene Seite, die einen ersten virtuellen Rundgang ermöglicht.

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