So wird der „Tatort“ aus KölnEin einziges großes Schauspiel

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Was verschweigt Polizist Emre Topal (David Vormweg) über den Einsatz auf der Silvesterparty vor vier Jahren. Max Ballauf (Klaus J. Behrendt, r) versucht es herauszufinden.

Köln – Eins kann man vorab schon mal festhalten: Auch wenn im neuen Tatort "Vier Jahre" aus Köln ein Swimmingpool eine zentrale Rolle spielt, ist dieser Film zum Glück nicht baden gegangen.

Im Gegenteil: Im Herbst ermitteln die Kommissare Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) und Freddy Schenk (Dietmar Bär) 25 Jahre miteinander und ihr neuer Fall lässt sich sehr weit oben einordnen in ihrer persönlichen Rangliste.

Für „Tatort“-Fans

„Tatorte“ gibt es viele: klassisch, experimentell, spannend oder doch eher langweilig? In unserer Vorschau erfahren Sie immer bereits ab Samstag, wie der kommende „Tatort“ werden wird.

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Direkt im Anschluss an jede Sendung am Sonntagabend folgt dann unsere „Tatort“-Kritik.

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Das liegt auch daran, dass sich Autor Wolfgang Stauch und Regisseur Torsten C. Fischer trauen, den Zuschauern einige Zeitsprünge zuzumuten. Und zwar ohne das groß zu erklären. Folgen kann man dem Film trotzdem.

Tod auf der Silvesterparty

Vor vier Jahren, daher der Name des Films, wurde auf der Silvesterparty des Schauspieler-Ehepaars Moritz (Thomas Heinze) und Carolin Seitz (Nina Kronjäger, die auch im wahren Leben zehn Jahre mit Heinze liiert war) der Schauspieler Thore Bärwald (Max Hopp) durch einen Stromschlag im Pool ermordet. 

Moritz Seitz wurde aufgrund einer Zeugenaussage wegen Mordes verurteilt. Er hatte mit Bärwald, der sich selbst zu der Party eingeladen hatte, gestritten, unter anderem weil dieser mit seiner seiner damals 16 Jahre alten Tochter geschlafen hatte.

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Doch vier Jahre später taucht plötzlich Ole Stark (Martin Feifel) bei der Polizei auf und gesteht den Mord. In einem neuerlichen Prozess wird er verurteilt, Seitz kommt frei. Und muss erkennen, dass seine Frau nun mit dem Polizisten (Florian Anderer) zusammenlebt, der damals am Tatort war. 

Ballauf und Schenk sind überzeugt, dass irgendetwas faul ist an diesem plötzlichen Geständnis. Die Staatsanwältin gibt ihnen eine Woche Zeit, den Fall noch einmal aufzurollen.  

Schauspieler, die Schauspieler spielen, die Polizisten spielten

Schauspieler, die Schauspieler spielen, die schon mal Polizisten gespielt haben - dieser "Tatort" spielt sehr schön mit dem Milieu, in dem er angesiedelt ist. Man weiß ja ohnehin nie, wem man trauen kann und wem nicht in einem Krimi, aber hier ist die Lage noch schwieriger: Verstellen gehört schließlich zum Geschäft.

Ballauf und Schenk kommen der durchaus überraschenden Lösung des Falls nach und nach auf die Spur - nur um sich am Ende zu fragen, ob es das wert war. 

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