So wird der „Tatort“Im Schwarzwald haste Scheiße am Fuß

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Die Schwarzwald-Kommissare ermitteln

Köln – So richtig glücklich oder erleichtert wirkt Sara Manzer (Johanna Wokalek) nicht, als sie nach fünfjähriger Haft aus dem Gefängnis entlassen wird. Eher beklommen, denn draußen erwarten die wegen Totschlags an ihrem Vater verurteilte Frau eine ungewisse Zukunft, viele Fragen und das triste Schmuddelwetter eines winterlichen „Tatorts“. Grau hängt der Himmel über dem Schwarzwald, und was der matschige Schnee notdürftig verdeckt, kann man sich denken: Leichen und Hundekot.

„Saras Geständnis“ zeigt den Schwarzwald von seiner tristen Seite

Am Anfang von „Saras Geständnis“ tritt Kommissar Friedemann Berg (Hans-Jochen Wagner) mit neuen Schuhen saftig in die Scheiße und schleppt den Geruch laut lamentierend den halben Fernsehabend mit sich herum. Irgendwann hat er ein Einsehen und wechselt in Gummistiefel, mit denen er seiner Kollegin Franziska Tobler (Eva Löbau) bei einer Verfolgungsjagd durch die Freiburger Altstadt allerdings keine große Hilfe ist. Außerdem hat eine Gafferin ihn dabei gefilmt, wie er sie vom Fundort einer Leiche verjagte und das manipulierte Video als angeblichen Beweis für deutsche Polizeibrutalität ins Netz gestellt.

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Im Münsteraner „Tatort“ wären diese Running Gags der schönste Klamauk, im neuesten Schwarzwald-Krimi läuft das eher grummelnd neben her. Hier ist schlechte Laune Programm, weil die Bürotechnik streikt, die Menschen seltsam sind oder einem das Berufsleben ständig Leichen serviert. Dieses Mal stoßen die Kommissare auf einen toten Ex-Kollegen, der sich den Ruhestand damit versüßte, ungeklärte Mordfälle zu untersuchen und sich in den Kopf gesetzt hatte, dass es auch im Fall von Sara Manzer etliche offene Fragen gibt. Kurz bevor er die frisch Entlassene treffen konnte, wurde er dahin gerafft.

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Die letzten Telefonate des Toten führen die Kommissare zu Manzer, die sich nicht gerade unverdächtig verhält, aber immerhin mit einer ungewöhnlichen Geschichte aufwarten kann. Sie wisse eigentlich gar nicht, ob sie ihren Vater getötet habe, erzählt sie den Ermittlern, da sie zur Tatzeit, wie so oft, sturzbetrunken gewesen sei. Gestanden habe sie die Tat, um ihre Familie aus den Schlagzeilen zu bringen und hinter Gittern ein neues Leben anzufangen.

Diese Geschichte passt zu einer „Tatort“-Landschaft, in der das Glück nicht gerade heimisch zu sein scheint. Aber kann man Sara Manzer deshalb trauen? Johanna Wokalek spielt die Verdächtige, als würde sie schlafwandelnd durchs Leben gehen, doch dann zeigt sich, dass ihre Reflexe noch bestens funktionieren. Eine Frau mit Geheimnis, das könnte sogar den geplagten Kommissar Berg auf andere Gedanken bringen.

„Tatort: Saras Geständnis“, Sonntag, 13. Februar, 20.15 Uhr, ARD

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