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1700 Jahre freier SonntagWenn sich jeder Tag wie ein Sonntag anfühlt – ein Kommentar

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Der Sonntags-Spaziergang war einmal. Der Spaziergang ist zum alltäglichen Hobby geworden. 

Köln – Gefühlt ist im Moment jeden Tag Sonntag. Wir gehen spazieren und laufen dabei an geschlossenen Geschäften vorbei. Doch, dass sich dieser Umstand überhaupt wie ein Sonntag anfühlt, liegt an einem bestimmten Kulturgut: dem freien Sonntag. Er feiert nun bereits seinen 1700. Geburtstag. Am 3. März 321 machte Kaiser Konstantin der Große für das römische Volk den Sonntag zu einem Ruhetag. Der freie Sonntag hat im Verlauf der Jahre vielerlei Wandel erfahren – in Deutschland ist er heute im Grundgesetz geschützt.

Auch wenn in Zeiten von Homeoffice und Lockdown die Tage einander immer mehr ähneln, bleibt es wohl der arbeitsfreie Sonntag, der bei vielen Menschen für eine ausgewogene Work-Life-Balance sorgt. Der Ruhetag bringt Zeit für Erholung, für die Familie und die Religion, aber auch für Kultur und Sport.

Ein freier Sonntag ist aber auch ein Privileg

Allerdings darf auch nicht vergessen werden, dass der freie Sonntag nicht für jeden Menschen arbeitsfrei ist. Krankenhäuser und Polizeistellen können nicht einfach ruhen, Züge und Busse bleiben nicht stehen, Bäcker und Bäckerinnen backen trotzdem Brötchen. Aber auch im Restaurant bedient man uns mit Speise und Trank, Museen öffnen ihre Türen, und Künstler und Künstlerinnen betreten die Bühne. Eigentlich – wenn ein Lockdown es nicht gerade verhindert. Diesen Menschen gebührt Dank, weil sie anderen einen Ruhetag ermöglichen.

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Hoffen wir, dass sich bald nicht mehr jeder Tag wie ein Sonntag anfühlt und wir den freien Sonntag wieder würdigen können.