Jan Böhmermann als ÜberraschungsgastDeniz Yücel liest auf lit.Cologne

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Deniz Yücel bei einer Lesung in Berlin

Köln – „Agentterrorist“ heißt das Buch von Deniz Yücel, dem Journalist, der bis Februar 2018 knapp ein Jahr im türkischen Gefängnis verbracht hatte. Über diese Zeit hat er nun ein Buch geschrieben. Es handelt von den Schikanen, die der Journalist in der Einzelhaft über sich ergehen lassen musste, von seinem Prozess und von der Kraft der Solidaritätskampagne #freedeniz.

Bei einer Lesung im Rahmen der lit.COLOGNE Spezial am Montagabend las Yücel aus seinem Buch „Angstterrorist“ im WDR Funkhaus am Wallrafplatz. Ein, wie der Moderator des Abends, Louis Klamroth, anmerkt, maßgeblicher Ort der Solidaritätsbewegung #freedeniz.

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„Agentterrorist“ heißt das Buch von Deniz Yücel.

Überraschungsgast des Abends war Jan Böhmermann. Nicht wie sonst im Anzug schlendert Böhmermann auf die Bühne, sondern in grauem Sweatshirtpulli und Jeans. Böhmermann hatte die Solidaritätskampagne mit voran getrieben und auch in seiner Sendung immer wieder an Yücels andauernde Inhaftierung in der Türkei erinnert.

Vielleicht auch nicht zuletzt deshalb, weil auch Böhmermann in der Vergangenheit bereits seine Schwierigkeiten mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan hatte. In seiner Sendung, dem auf ZDF Neo ausgestrahltem „Neo Magazin Royale“, hatte er ein Schmähgedicht auf den türkischen Staatspräsidenten vorgetragen, worauf dieser ein deutsches Strafverfahren gegen den Satiriker anstrengte. 

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Die Solidarität und Unterstützung für Yücel im Land habe ihm Hoffnung für die Funktionalität unserer Demokratie gegeben: „Menschen haben ihre Differenzen überwunden, um für etwas einzustehen, an das sie wirklich glauben, an etwas übergeordnet wichtiges.“

Für Yücel selbst steht fest, dass es die große Solidarität für ihn aus Deutschland war, die ihm geholfen hat, die Zeit im Gefängnis zu überstehen. Mit seinem Buch wolle er dieses Kapitel seines Lebens endlich abschließen, um ein neues beginnen zu können. Doch vergessen werde er nie und mahnt auch das Publikum am Montagabend: „Niemals vergessen, das ist das Wichtigste!“

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