Nach SperrungInstagram schaltet „Monitor“-Beitrag über Hanau wieder frei

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hanau graffiti

Ein Graffiti in Frankfurt zeigt die Opfer des Anschlags von Hanau.

Köln – Ein Jahr nach dem Anschlag in Hanau hat das WDR-Politmagazin „Monitor“ die Mordnacht in einem Beitrag aufgearbeitet. Instagram sperrt das Video jedoch und schaltet es erst nach Protest wieder frei. Trotz Entschuldigung des Mutterkonzerns Facebook bleibt das Video dort nur über einen Link abrufbar. 

Am 19. Februar 2020 erschoss ein Rassist im hessischen Hanau neun junge Menschen, seine Mutter und anschließend sich selbst. Zum Jahrestag rekonstruiert „Monitor“ in einem 13 Minuten langem Video die Nacht des Anschlags und übt Kritik an den Sicherheitsbehörden: Notrufapparate seien zum Beispiel nicht besetzt gewesen.

Journalistengewerkschaft kritisiert Sperre 

Am Dienstag postet „Monitor“-Redaktionsleiter Georg Restle auf Twitter einen Screenshot, auf dem Instagram mit vagem Hinweis auf die Gemeinschaftsrichtlinien mitteilt, das Video gesperrt zu haben. Auf Facebook konnte die Redaktion das Video noch nicht einmal hochladen und lediglich einen YouTube-Link posten.

„Ausgerechnet unser Monitor-Film über den rassistischen Anschlag von Hanau soll gegen eure Richtlinien verstoßen. Ernsthaft jetzt?“, schreibt Restle auf Twitter.

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Auch die Journalistengewerkschaft DJU/Ver.di kritisiert die Sperre der Sozialen Medien und nennt sie „absurd“. Am Mittwochmittag lenkt Facebook ein und entschuldigt sich. Man habe den Beitrag wiederhergestellt, so ein Sprecher. Laut Restle ist ein Upload auf Facebook jedoch immer noch nicht möglich. 

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