NirvanaWarum das Baby vom „Nevermind“-Cover jetzt die Band verklagt

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„Nevermind“-Cover 

Seattle – Kommenden September feiert Nirvanas epochales Album „Nevermind“ seinen 30. Geburtstag und 30 ist inzwischen auch sein Coverstar, Spencer Elden. Die ikonische Plattenhülle zeigt ihn als vier Monate altes Baby, nackt im Schwimmbecken treibend, von einem Angelhaken angelockt, an dem ein Dollarschein baumelt.

Mit 10, 17 und 25 Jahren hat Elden das Bild jeweils nachgestellt, auf dem letzten Foto kann man erkennen, dass ein großes „Nevermind“-Tattoo seine Brust ziert. Und warum nicht: „Ich war das Nirvana-Baby“ ist eine tolle Party-Geschichte.

Inzwischen hat sich Eldens Einstellung  zum frühen Ruhm jedoch um 180 Grad gedreht: Er hat den Fotografen des Covers, die überlebenden Mitglieder von Nirvana und den Nachlass von Kurt Cobain verklagt. Von jedem der insgesamt 17 Beklagten fordert Elden rund 150 000 Dollar Schadensersatz, da er durch die Veröffentlichung seines Bildes lebenslange Schäden davongetragen habe.

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Seine Erziehungsberechtigten hätten die Bilder nicht zur kommerziellen Verwertung freigegeben. Bei den Aufnahmen handele es sich um gewerbsmäßig betriebene Kinderpornografie. Das Foto zeige ihn mit ausgestellten Genitalien gleich einem Sexarbeiter, der nach einem Geldschein greift.

Eine recht gewagte Interpretation des Bildinhalts. Und eine reichlich spät eingereichte Klage. Doch ganz Unrecht hat Elden nicht: Sein Körper wurde benutzt, um ein Statement gegen den Kapitalismus zu machen. Auf einem Album, von dem mehr als 30 Millionen Exemplare verkauft worden sind. Schon diese Ironie ist schadensersatzwürdig.

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