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Leserbriefe zum Krieg in der UkraineEnde der politischen Blauäugigkeit

8 min
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Demonstrationen gegen den russischen Einmarsch in die Ukraine fanden am Wochenende in ganz Deutschland statt.

Putins Krieg zerstört eine tiefe Gewissheit der Nachkriegsgenerationen, dass Europa ein Ort des Friedens ist (26.2.)

Ukraine-Konflikt als Blaupause für eine mögliche Invasion Pekings in Taiwan

Nun also doch: Krieg in der Ukraine. Putin hat alle mit seinem Pokerface getäuscht. Fast alle. Er will die Ukraine nach seinen Vorstellungen „neu ordnen“. Das besagt nichts Gutes für alle ehemaligen Satellitenstaaten Moskaus. Es geht Putin unter anderem um die Wiederherstellung der sowjetischen Einflusssphäre. Einer Einflusssphäre, die nur auf Unterdrückung, Angst und Terror basierte. Auch will Putin keine demokratischen Strukturen und Entwicklungen in eben diesen Ländern. Keine freien Wahlen, keine Pressefreiheit, keine Versammlungsfreiheit.

Über eins sollten wir uns klar sein: Der Ukraine-Konflikt ist die Blaupause für eine mögliche Invasion Pekings in Taiwan. Deshalb beobachten die beiden Despoten in Moskau und Peking genau die Reaktionen und die Außenpolitik der europäischen Staaten, der USA und der Nato. Das weitere Verhalten dieser Alleinherrscher richtet sich danach aus, wie wir für unsere Werte und Ziele sichtbar und offensiv kämpfen. Sanktionen sind ein Mittel, Druck auf die beiden Tyrannen auszuüben. Wesentlicher wäre aber ein deutliches und langandauerndes Zeichen, dass unsere demokratischen Werte uns mehr bedeuten als mögliche wirtschaftliche Vorteile, die sich gerade in solchen Situationen als schwerwiegende Nachteile erweisen. Manfred Höffken Köln

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Hochachtung für Haltung der Ukraine

Die frühere Ablehnung, der Ukraine zur Selbstverteidigung Panzer- und Flugabwehrwaffen gegen einen Angriffskrieg von Putin zu geben, hat ihm signalisiert, dass man ihm die Ukraine überlässt. Dies hat sicher mit dazu beigetragen, dass Putin glaubte, die Ukraine ohne große eigene Verluste in einem Blitzkrieg unterwerfen zu können. Nachdem ihn Deutschland nach der völkerrechtswidrigen Annexion der Krim mit Nord Stream 2 belohnt hatte, musste er dies als Einladung für eine weitere risikolose Annexion verstehen. Das Ende der politischen Blauäugigkeit kommt hoffentlich nicht zu spät. Dank gilt dem ukrainischen Volk, dass trotz der Haltung, dass man ihm keine Waffen zur Selbstverteidigung überlassen wollte, Moral beweist. Diethelm Schroeder Bergisch Gladbach

Putin hat sich als Lügner entlarvt

Nun hat Putin sich endgültig als der große Lügner entlarvt, der er in den letzten 15 Jahren schon immer war und was viele seiner Bewunderer, auch im Westen, nicht wahrhaben wollten. Da seine Untertanen in Russland – und in Belarus – immer wieder aufbegehren gegen sein autokratisches System, und die Menschen in der Ukraine sich für demokratische Verhältnisse entschieden haben, weil sie nicht in Unfreiheit leben wollen, träumt er von den glorreichsten Zeiten Russlands: Von der Zarenzeit und der Sowjetunion.

Für mich bedeutet „Sowjetunion“ und „Warschauer Pakt“: Unfreiheit im ganzen Osten Europas, Einmarsch in Ungarn 1956, Kalter Krieg, Bau der Berliner Mauer 1961, Zerschlagung des Prager Frühlings. Im Grunde kann Putin nicht anders: Würde er zurücktreten oder wie Frau Merkel in Rente gehen, könnte er sich nicht einfach in seine „Datscha“ am Schwarzen Meer zurückziehen. So geht es vielen Autokraten; sobald sie an der Macht sind, wollen und können sie diese nicht abgeben, damit nicht herauskommt, was sie verbrochen haben.Michael Berlinghof Köln

Parallelen zum Beginn des Zweiten Weltkriegs

Warum sagt keiner den hoch dekorierten und hoch bezahlten Politikern, sie mögen einmal ins Geschichtsbuch schauen? Unter Münchner Konferenz 1938. Da hat Hitler dasselbe gemacht, wie heute Putin. Lernen wir nicht dazu? Wohin es führt, wenn man machthungrigen Staatslenkern keine Grenzen aufzeigt, sieht man an Hitler und dem Beginn des Zweiten Weltkriegs.Irene Baltes Pulheim

Putin kein „lupenreiner Demokrat“

Jetzt zeigt Herr Putin, dass er nichts anderes ist als ein machthungriger Despot und Lügner, und das ist er nicht erst in den letzten Wochen geworden. Aber aus Sicht von Gerhard Schröder ist Putin ja ein „lupenreiner Demokrat“.Reinhard Pechtold Köln

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Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat seine Landsleute zum Widerstand gegen die russische Aggression aufgefordert.

Ukraine nur ein Puzzleteilchen in Putins Machtpolitik

Putin hat schon 2007 auf der Münchner Sicherheitskonferenz dem Westen klargemacht, wohin die Reise gehen wird. Er wurde nicht ernstgenommen. Die Ukraine ist für Putin doch nur ein Puzzleteilchen seiner erstarkten Machtoptionen und Machtpolitik. Siehe Georgien, Armenien, Syrien, Libyen und Zentralafrika. Mir steigt die Zornesröte ins Gesicht, wenn ich heute Politiker wie Robert Habeck höre, der eingesteht, in Sachen Putin seien „wir“ naiv gewesen. Wer in der Politik sich selbst Naivität bescheinigt, gehört da nicht hin. Naivität ist keine Ausrede, sie ist ein Offenbarungseid. Annalena Baerbock macht ihre „Fassungslosigkeit“ öffentlich. Die anderen Politiker dilettieren nicht weniger.

Was Putin macht, ist kein Amoklauf, sondern ein terroristischer Akt und seine Rechtfertigung ist bar jeglicher Nachvollziehbarkeit. Hierauf hat man anhand des Wissens um den Terrorismus und seine Störungsmuster professionell vorzugehen und ihm nicht auch noch durch das Zur-Schau-Stellen der eigenen Fassungslosigkeit narzisstische Bestätigung zu geben. Putin und Lawrow, seit 2004 Außenminister Russlands, lachen sich doch über die Wehleidigkeit und auch über das angedrohte Sanktionspaket und die gebetsmühlenhaften Gesprächsbeschwörungen westlicher Politiker schlapp. Sie haben doch längst mit dem Westen gebrochen. Merke das nur ich in Köln-Dünnwald? Dr. Rolf Fritz Müller Köln

Putin – ein unheimlicher Rasputin

Putin ist in die Schule des russischen Geheimdienstes gegangen. Er erschien dennoch lange Jahre als zivilisierter Politiker, mit dem man reden konnte. Nunmehr agiert er als unheimlicher Rasputin, der machthungrig um sich schlägt. Besteht nicht die Gefahr, dass er auch vor dem Einsatz von Atomwaffen nicht zurückschreckt? Wir alle fühlten uns in Deutschland auf der sicheren Seite. Das hat sich nun schlagartig geändert.Herbert Terhag Köln

Waffenstillstand rasch erzielen

Die Ukraine ist von einer überwältigenden russischen Militärmacht umzingelt. Das eigene Militär ist schwach und militärische Hilfe aus dem Ausland ist nicht zu erwarten. Ein Sieg gegen Russland ist somit völlig aussichtslos. Auf die Friedensappelle internationaler Staatschefs kann man verzichten, da sie auf taube Ohren Putins treffen. Unter diesen Umständen wäre es kein Zeichen von Schwäche oder Feigheit, sondern ein Zeichen von Stärke und Humanität, wenn die Ukraine kapitulieren würde, um rasch einen Waffenstillstand zu erzielen.

Eine langdauernde kriegerische Auseinandersetzung mit Putin wird Tausenden von Soldaten und Zivilisten das Leben kosten, Millionen Menschen werden zur Flucht vor Bomben und Raketen gezwungen und letztlich wird eine Kapitulation unumgänglich sein. Im zweiten Weltkrieg hatten oft diejenigen Länder weniger Verluste zu beklagen, die sich der Übermacht Hitlers ergeben hatten.

Eine derartige Entscheidung wäre natürlich sehr schwer und für die Ukrainer deprimierend, aber massive wirtschaftliche Sanktionen, Untergrundaktivitäten, Generalstreik oder passiver Widerstand können auch Erfolge zeigen. Putin würde dann zwar zunächst das Land, niemals aber die Herzen und Unterstützung seiner Bewohner gewinnen und seine Macht währt auch nicht ewig.Prof. Dr. Claus Werning Frechen

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Durch einen russischen Raketenangriff wurde dieses Wohnhaus in Kiew schwer beschädigt.

Despot Putin

So einfach, wie Putin die ukrainische Armee dazu aufruft, sich gegen die eigene Regierung zu wenden, sollte man die russische Armee aufrufen, sich gegen ihren wahnsinnigen und despotischen Herrscher Putin zu wenden.Henning Knudsen Neunkirchen-Seelscheid

Putin gut vorbereitet durch Abkommen mit China

Hat denn niemand im Geschichtsunterricht aufgepasst, als die wilden Bergvölker der Meder die im hohen Wohlstand und Kunst schwelgenden, vorher militärisch starken Assyrer ruckzuck eroberten, die militärisch hoch gerüsteten Spartaner die mehr mit Diskutieren und ihren Knaben beschäftigten Athener aus der Geschichte fegten, das militärisch mächtige Rom vor lauter „Brot und Spielen“ durch die kämpferischen Germanen im finsteren, armseligen Mittelalter versank?

Putin hat klar erkannt, dass er militärisch hochgerüstet gegenüber der Ukraine und dem schon dekadent mit Gender und Sarottimohr-Rassismus beschäftigten, militärisch abgerüstet-schwachen und ängstlichen Europa alle Chancen hat und diese auch Schritt für Schritt durchsetzen wird – gut vorbereitet durch Abkommen mit China! Was sollen Reise-„Sanktionen“ der EU gegen Personen, wenn diese in Peking allen Luxus der Welt besser einkaufen können?Dr. Joachim Schimmelpfennig Frechen

Nicht die „Russen“ sind für den Krieg verantwortlich, sondern Putin

Eine notwendige Reaktion muss es jetzt sein, unter anderem Georgien in die Nato aufzunehmen, um einen von Putin befohlenen Angriff zu verhindern. Auch in Deutschland gibt es viele Menschen, die von einem berechtigten Interesse Putins sprachen. All diesen Menschen muss man entgegenhalten, dass wir nicht mehr im 19. und 20. Jahrhundert leben und unabhängige Staaten ihre eigene Vorstellung von Freiheit haben.

Neben Putin ist auch Lukaschenko als Kriegsverbrecher zu betrachten, weil er das Hoheitsgebiet von Belarus für den völkerrechtswidrigen Angriff zur Verfügung gestellt hat. Ich möchte aber deutlich machen, dass nicht die „Russen“, sondern die russische Verbrecherbande um Putin für den Krieg verantwortlich ist und es notwendig ist, dass unabhängige Medien die russische Bevölkerung informieren können. Dies ist nur von außerhalb Russlands möglich, um Abschaltungen durch die russischen Verwaltungen zu verhindern.Günter Krebs Leverkusen

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Um sich vor russischen Raketen- und Bombenangriffen zu schützen, suchen die Bewohner von Kiew Zuflucht in U-Bahn-Stationen.

Humanitäre Hilfe vordringlich

Das Verhalten des ukrainischen Militärs im Krieg mit Russland und auch das Verhalten von Präsident Selenskyj wird oft als heroisch und heldenhaft bezeichnet. Solche Worte lassen sich natürlich in einem gut geheizten Büro in Brüssel und anderswo leichter in den Mund nehmen als in einer Kiewer U-Bahnstation inmitten eines russischen Bombardements. Es gibt keinen heroischen und heldenhaften Krieg. Kriege sind immer brutal, grausam und menschenverachtend, und zwar auf allen Seiten.

Auch die russischen Soldaten sind ja nicht freiwillig in der Ukraine, sondern weil sie von ihrem größenwahnsinnigen Präsidenten und seinen Militärs dazu gezwungen werden. Die Waffenlieferungen des Westens werden dazu führen, dass die militärische Auseinandersetzung zwischen der Ukraine und Russland unvermindert heftig fortgeführt wird und zu einer weiteren Eskalation der militärischen Auseinandersetzung beitragen. Das Ergebnis dieses „heldenhaften“ Kampfes wird eine völlig zerstörte und für Jahrzehnte am Boden liegende Ukraine sein, von den vielen tausenden toten Soldaten auf beiden Seiten und den tausenden getöteten Zivilisten in der Ukraine ganz zu schweigen.

Das dringlichste Ziel muss sein, die Zivilbevölkerung so schnell wie möglich aus den stark umkämpften Gebieten und insbesondere auch aus der Hauptstadt Kiew zu evakuieren. Der Westen sollte sich neben den Sanktionen vielmehr auf massive und intensive humanitäre Hilfe für die Ukraine beschränken und dafür sorgen, dass alle Flüchtlinge aus der Ukraine in den westlichen Ländern menschenwürdig aufgenommen und versorgt werden können.Bernd Gläser Köln