„Kalt duschen für Weltfrieden“Verwaltung dreht Schulen und Sporthallen Warmwasser ab

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In einem hessischen Kreis wird den Sporthallen das warme Wasser abgedreht (Symbolbild). 

In Zeiten steigender Energiekosten reagieren auch viele Kommunen und prüfen Möglichkeiten der Einsparung. So wird beispielsweise die Wassertemperatur in einigen Hallen- und Freibädern in diesem Jahr etwas niedriger gehalten als in den Jahren zuvor. Auch KölnBäder teilte mit, die Freibäder nur noch auf 21 Grad zu beheizen, in den Hallenbädern soll die Temperatur um zwei Grad gesenkt werden. Dadurch sollen rund 25.000 Kubikmeter Gas eingespart werden. Außerdem sollen Warmbadetage in den Hallenbädern entfallen.

Wer es wärmer haben möchte, muss nach Düsseldorf fahren. Dort wird zwar auch gespart, allerdings haben die Freibäder immer noch eine Wassertemperatur von 22 Grad. 

Lahn-Dill-Kreis dreht Schulen Warmwasser ab

So weit wie eine Kommune in Hessen scheint man in Nordrhein-Westfalen aber noch nicht gehen zu wollen: Der Lahn-Dill-Kreis dreht seit dem 1. Juni allen Schulen und Turnhallen das warme Wasser ab. So sollen rund 100.000 Euro Energiekosten gespart werden. 

„Die Duschen in den Turnhallen werden kaum von Schülerinnen und Schülern genutzt“, heißt es zur Begründung. Die Maßnahme tue also kaum jemandem weh. Allerdings findet auch viel Vereinssport in den Hallen statt, und die Sportlerinnen und Sportler dürften wenig erfreut über die kalte Dusche im Anschluss sein. 

Anders als in Nordrhein-Westfalen beginnen die Sommerferien in Hessen erst Ende Juli, und bis dahin dürfte die Maßnahme noch für viel Unmut an den Schulen und in den Vereinen sorgen. So wird die Maßnahme bei Twitter bitterböse kommentiert: „Duscht zuhause, wir als Kommune können es uns nicht mehr leisten, euch Warmduscher durchzufüttern!“ heißt es beispielsweise. „Kalt duschen für den Weltfrieden?“ – „Die zeigen es Putin aber richtig“ sind weitere bissige Kommentare.

Vereinzelt gibt es auch zustimmende Kommentare:

Die meisten User meinen jedoch, dass die Kreisverwaltung erst einmal mit gutem Beispiel vorangehen sollte: „Deren Teeküchen und Toiletten brauchen doch das warme Wasser nicht mehr als Schulkinder, oder? Aber dann hätte man ja bei sich selbst sparen müssen und das ist unzumutbar für Politiker.“

Tenor bei vielen: Mit Kindern kann man es ja machen, die haben sowieso keine Lobby. (cme)

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