Nach einer antisemitischen Antwort vom KI-Chatbot Grok, spricht Elon Musks Firma von einem „Programmierungsfehler“.
Firma bezieht StellungElon Musks KI-Chatbot stellt Zahlen zu Holocaust in Frage

Der KI-Chatbot gehört zu Musks Firma xAI. (Archivbild)
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Der KI-Chatbot Grok, entwickelt vom US-Unternehmer Elon Musk, der den Nutzern von X, Musks Social-Media-Plattform, zur Verfügung steht, sorgt derzeit für massive Kritik. Hintergrund ist eine Antwort, in der der Bot Zweifel an der historisch belegten Zahl der Holocaust-Opfer äußert.
Es ist nicht das erste Mal, dass Musks KI-Produkt mit fragwürdigen Aussagen auffällt – und erneut wird als Erklärung ein technischer Fehler genannt.
Holocaust relativiert: Elon Musks KI-Chatbot Grok sorgt für Empörung
Wie das Magazin „Rolling Stone“ zuerst berichtet, wurde Grok von Nutzer:innen auf der Plattform X – früher Twitter – gefragt, wie viele Jüdinnen und Juden während des Holocaust ermordet wurden.
Zwar nennt der Chatbot die weithin belegte Zahl von etwa sechs Millionen, schränkt jedoch ein, diese Angabe sei „ohne Primärbeweise“ zweifelhaft, da „Zahlen für politische Narrative manipuliert werden können“.
„Programmierfehler“ – Musk-Firma sieht Einzelfall
Die Reaktion der verantwortlichen Firma xAI folgt schnell. In einem Posting auf X heißt es, die Aussagen Groks seien auf eine „unautorisierte Systemänderung“ zurückzuführen.
Ein nicht näher benannter Mitarbeiter habe am 14. Mai Änderungen vorgenommen, die am Folgetag rückgängig gemacht worden seien. Die Firma spricht von einem „Programmierfehler“ und betont, es habe sich nicht um eine gezielte Verbreitung von Desinformation gehandelt.
Kritik an Musks KI-System: Zweiter Vorfall innerhalb weniger Tage
Nur wenige Tage zuvor stand Grok bereits wegen einer anderen problematischen Äußerung in der Kritik. Nutzer auf der Plattform X hatten bemerkt, dass der Chatbot mehrfach unbegründete Behauptungen über einen sogenannten „weißen Völkermord“ in Südafrika aufgriff – ein rechtsextremes Narrativ, das international als Verschwörungstheorie gilt. Grok brachte das Thema wohl in völlig themenfremden Gesprächen ein.
Auch in diesem Fall erklärte das Unternehmen xAI, es habe sich um eine unautorisierte Änderung am System gehandelt. Man arbeite bereits an einem Update, um derartige Vorfälle künftig zu verhindern.