Auf der Suche nach den Schuldigen für die Flutkatastrophe in den USA hat sich der ehemalige TV-Moderator klar positioniert.
„Sollten nie saufen“Jörg Kachelmann nimmt Wetterdienste nach Flut in Schutz und attackiert Eltern

Mehr als 100 Menschen sind bei der Flutkatastrophe in Texas ums Leben gekommen.
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Nach der verheerenden Sturzflut in den USA mit mehr als 100 Todesopfern wird nicht nur nach Überlebenden gesucht, sondern auch nach den Verantwortlichen, die die Kinder-Feriencamps nicht rechtzeitig evakuiert haben. Das gesamte Ausmaß der Katastrophe ist weiterhin unklar. Für die kommenden Tage wird in der Region weiterhin Regen erwartet.
Auch Jörg Kachelmann äußerte sich am Montag (7. Juli) aus der Schweiz zur Schuldfrage. Für den ehemaligen Fernsehmoderator und Wetterexperten sind die Campbetreiber die Hauptschuldigen. In seiner Argumentation spricht er von „abseitigem und zynischem Schwachsinn“ – und macht auch den Eltern schwere Vorwürfe.
Flutkatastrophe in den USA: Jörg Kachelmann mischt sich in Schuldfrage ein
„Der Wetterdienst in Texas hat alles richtig gemacht und schon Stunden vor dem Ereignis eindringlich gewarnt“, schreibt der 66-Jährige auf der Plattform X, ehemals Twitter. „Wir müssen uns Tag und Nacht Gedanken machen, wenn sie an einem Fluss sind, wenn Bäume in der Nähe sind.“
Gleichzeitig nimmt sich Kachelmann die Eltern zur Brust. „Deswegen sollten Eltern nie saufen (ich weiß, hierzulande eine schier unmenschliche Aufgabe), damit sie jederzeit abgeholt werden können“, poltert der Schweizer weiter. Anschließend lieferte er sich auf der Social-Media-Plattform Diskussionen mit verschiedenen Usern.
Flut in den USA: Opferzahl steigt auf über 100 – viele Kinder unter den Todesopfern
In dem am schlimmsten betroffenen Landkreis Kerr habe es nach aktuellem Stand 84 Tote gegeben, teilte das Büro des Sheriffs am Montag (Ortszeit) mit. Unter den Opfern sind demnach 28 Kinder. Hinzu kommen mindestens 17 Todesopfer in benachbarten Landkreisen.
Elf Menschen aus dem Sommerlager Camp Mystic – zehn Teilnehmer und ein Betreuer – würden noch vermisst, hieß es weiter. Das Camp hatte zuvor den Tod von 27 Mädchen und Betreuern bekannt gegeben.
In Texas war in der Nacht zum Freitag nach heftigen Regenfällen der Wasserstand des Guadalupe innerhalb von 45 Minuten um acht Meter gestiegen. Am Flussufer hatten am US-Nationalfeiertag und dem darauffolgenden Wochenende viele Menschen gecampt. Das Wasser überschwemmte auch die Hütten des Camp Mystic, wo zum Zeitpunkt der Katastrophe rund 750 Mädchen in ihren Betten lagen.
Donald Trump spricht von Lüge und kündigte Besuch an
An der Suche nach Vermissten waren hunderte Rettungskräfte und 17 Helikopter beteiligt. Auch Freiwillige suchten mit Booten auf dem Wasser und an den Flussufern nach Toten und Überlebenden. Der US-Wetterdienst warnte indes vor neuen Gewittern, was die Rettungsarbeiten erschweren könnte.
Ende der Woche will auch Donald Trump dem Katastrophengebiet einen Besuch abstatten. Der US-Präsident plant für Freitag einen Besuch in dem Hochwassergebiet, wie das Weiße Haus mitteilte. Vorwürfe, wonach seine Kürzungen der bei Wetter- und Klimabehörde die Warnsysteme geschwächt hätten, wies die Regierung zurück. Trump für diese Überschwemmungen verantwortlich zu machen, sei eine „Lüge“ und habe in der Zeit der nationalen Trauer keinen Zweck, sagte Sprecherin Karoline Leavitt. (mbr/afp)