„Gewaltige Staubwolke“Große Mengen Saharastaub ziehen nach Europa – Auswirkungen in Köln und Region

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Der Himmel über Deutschland ist durch eine große Wolke an Saharastaub orange und rot gefärbt. (Archivbild)

Große Mengen Saharastaub ziehen ab dem Wochenende über Europa hinweg. Die Staubwolke färbt den Himmel rot bis orange. In Köln und der Region wurden durch den Saharastaub trübe Sonnenauf- und -untergänge beobachtet. (Archivbild)

Über dem Atlantik hat sich überraschend eine große Wolke Saharastaub gebildet. Die Wetterlage in Nordrhein-Westfalen wird dadurch stark beeinflusst.

Eine Staubwolke mit großen Mengen Saharastaub erreicht ab Sonntag (28. Januar) weite Teile West- und Mitteleuropas. Die Wolke hatte sich in den vergangenen Tagen vor der Küste Westafrikas gebildet und sich rasch vergrößert. Meteorologen rechnen damit, dass sich die Wetterlage dadurch in den kommenden Tagen stark verändern wird.

Teile der „gewaltige Staubwolke“, wie sie von einigen Meteorologen genannt wird, erreichen spätestens am Dienstag auch Nordrhein-Westfalen, Köln und die Region. Saharastaub kann den Himmel aufgrund der Partikel in der Atmosphäre orange bis rot verfärben. Der aufgewirbelte Sand hatte den Himmel in Köln und der Region im vergangenen Jahren mehrfach deutlich getrübt.

Wetter in Köln und Region: Große Mengen Saharastaub ziehen in Richtung Deutschland

„Vor der Westküste Afrikas hat sich in den letzten Tagen eine gewaltige Staubwolke aus der Sahara gebildet. Ein Teil dieses Staubs wird sich in den kommenden Tagen seinen Weg nach Europa bahnen“, schrieb der französische Meteorologe Nahel Belgherze auf der Plattform X, vormals Twitter. Belgherze hatte Großwetterlagen wie etwa Orkan Ciarán oder den Mittelmeer-Hurrikan Daniel im vergangenen Jahr frühzeitig erkannt.

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Wettermodelle des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen (ECWMF) und der US-Weltraumbehörde NASA gehen davon aus, dass die Wolke am Sonntag bereits weite Teile Spaniens erreichen wird. Im Anschluss zieht sie zunächst weiter Richtung Großbritannien, bevor sie Anfang der Woche von Westen auch Deutschland erreicht.

Sommerliche Temperaturen: DWD erwartet drastischen Wetterumschwung ab Sonntag in Deutschland

Spätestens am Dienstagabend könnten die Ausläufer der Staubwolke auch in Köln und der Region eintreffen. Meteorologen rechnen allerdings nicht damit, dass sich der Himmel in Deutschland stark verfärben wird. In Teilen Frankreichs und Spaniens könnte es dagegen deutliche Verfärbungen am Morgen- und Abendhimmel geben.

Eine große Wolke mit Saharastaub zieht auf dieser Satellitenaufnahme der Nasa am Donnerstag, 25. Januar 2024, vor der Westküste Afrikas in Richtung Europa. In Mitteleuropa, Deutschland und Nordrhein-Westfalen wird die Staubwolke spätestens am Sonntag erwartet.

Eine große Wolke mit Saharastaub zieht auf dieser Satellitenaufnahme der Nasa am Donnerstag, 25. Januar 2024, vor der Westküste Afrikas in Richtung Europa. In Mitteleuropa, Deutschland und Nordrhein-Westfalen wird die Staubwolke spätestens am Sonntag erwartet.

Die Auswirkungen auf die Wetterlage in Nordrhein-Westfalen sind dennoch deutlich. Während am Samstag die Temperaturen in NRW teilweise auf -4 Grad sinken, erwartet der Deutsche Wetterdienst (DWD) ab Sonntag eine sogenannte Sommerluftmasse, die von Spanien in Richtung Deutschland zieht und Luft aus Nordafrika nach Köln und in die Region bringt.

Die Temperaturen steigen in den kommenden Tagen auf bis zu 13 Grad, im Süden Deutschlands sind teilweise sogar bis zu 15 Grad möglich. Ein Sommertag im Januar, für den die Temperaturen auf 25 Grad steigen müssten, ist nach derzeitigen Wetterprognosen für die kommende Woche aber unwahrscheinlich.

Massive Schneefront erreicht Köln – DWD ruft zweithöchste Warnstufe aus

Durch den Klimawandel häufen sich Extremwetterlagen auch in Mitteleuropa. Erst Mitte Januar hatte eine Luftmassengrenze über Nordrhein-Westfalen massive Schneefälle in Köln und der Region verursacht. In wenigen Stunden fielen teils mehr als 15 Zentimeter Neuschnee und kam zu einem Verkehrschaos.

Südlich von NRW wurde der Schnee zu Eisregen, der für Autobahnsperrungen und starken Einschränkungen im Bahnverkehr sorgte. Der DWD hatte während der Wetterlage die höchste Wetterwarnung der Stufe vier ausgerufen, für Köln und die Region galt über mehrere Stunden die zweithöchste Warnstufe. (shh)

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